Liste der folgenden Beiträge:
Die Seerosen der Gattung Nymphaea
Das Pfennigkraut Lysimachia nummularia L.
Die Flutende Hakenlilie Crinum natans Baker
Die Rosa-Hakenlilie Crinum purpurascens Herb.
Die Kardinalslobelieund weitere interessante Lobelien
Die Speerblätter der Gattung Anubias
Die Wasserähren der Gattung Aponogeton
Die Wasserkelche der Gattung Cryptocoryne
Bunte Blüten und farbenfrohe Flossen – Die Efeutute – Orchideen über dem Aquarium
Die Seerosen der Gattung Nymphaea
Wohl kaum eine andere Pflanze hat beim Menschen so viel Bewunderung ausgelöst und seine Fantasie beflügelt wie die Seerose. Sie übt ihren Reiz heute noch genauso stark aus wie vor Jahrhunderten.
Pflege: Die Ansiedlung tropischer Seerosen in unseren Breiten führt jedoch leicht zu Enttäuschungen. Die Physiologie der tropischen Seerosen lässt sich nicht ändern. Daher müssen die Umstände ihrer neuen Heimat durch geeignete Dünger und mit Hilfe baulicher Maßnahmen am Haltungsgewässer so gestaltet werden, dass sie den natürlichen Bedürfnissen der Pflanzen entsprechen. Nur durch eine sinnvolle und der Art angemessene Kultur sind gesunde Pflanzen zu erhalten, die das halten, was sich der Seerosenfreund von ihnen versprochen hat.
Heimische See- und Teichrosen sind in unserem gemäßigten Klima in langsamfließenden Flüssen, Seen, Weihern und Teichen zu finden. Einige von ihnen werden allerdings bereits sehr selten. Dagegen beeindrucken unter der heißen Sonne Südostasiens oder den Tropen der Neuen Welt fantastische Seerosen und Lotus mit ihren bewundernswerten Erscheinungen die Reisenden oder die Besucher Botanischer Gärten. Die auf der ruhigen Wasseroberfläche ausgebreiteten Blätter fördern das Wachstum beeindruckender Blüten. In ähnlicher Weise zieren sie Wassergärten, die sonst vielleicht nur Schlammtümpel wären.
Systematik: Botanisch betrachtet gehören sie zum Stamm der Spermatophyten (samentragende Pflanzen), dem Unterstamm der Angiospermen (Bedecktsamer), zur Klasse der Magnoliiden, der Ordnung der Nymphaealen, der Familie der Nymphaeaceen und zu den Gattungen Nymphaea (von Nymphe, der Göttin des Wassers), Nelumbo, Nuphar und anderen. Diese Gattungen sind über die ganze Welt verbreitet und vereinigem ungefähr 60 natürliche Arten, plus zahlreiche Arten, die vermutlich nur Synonyme darstellen, sowie eine nicht bezifferbare Hybridenmenge, die durch gärtnerische Zuchten entstanden sind. Dabei würde es heute leider zu einem Glücksspiel, die jeweiligen Kreuzungsausgangsarten benennen zu wollen, die einerseits vielfach nicht genannt, andererseits nicht bekannt sind oder in historischen Zuchten nicht preisgegeben wurden.
Es ist zu beachten, dass sich die Blüten von kontinentalen und tropischen Seerosen hinsichtlich der Anzahl der Blütenblätter und in ihrer Form unterscheiden. So zählen jene von Nymphaea alba 19 bis 44, sind kurz und breit, wohingegen die Anzahl bei Nymphaea lotus 15 bis 25 beträgt und diese lang und schlank sind.
Eine Seerose lässt sich allgemein beschreiben:
– Mehrjährige aquatische Pflanze.
– Rhizom knotig, fleischig und sehr groß.
– Blätter wurzel- und wechselständig mit langem Stiel und aufgeworfenem Saum, schwimmfähig.
– Blüte wurzelständig mit langem Stiel. Blütenblätter zahlreich, freistehend und mehrreihig, Staubgefäße und Fruchtknoten zahlreich, Stempel glockenartig. Samenkapseln in die Scheidewände eingewachsen. Narbe des Fruchtknotens ungestielt.
– Früchte fleischig.
– Samenkörner in die fleischige Masse des Samengehäuses eingebettet.
Zweikeimblättrig.
Lebensraum: Seerosen sind grundsätzlich aquatische Pflanzen. Sie besiedeln ausschließlich ruhige, vollsonnige Gewässer mit unterschielichen chemisch-physikalischen Eigenschaften. Sie meiden jedoch stets strömungsreiche Abschnitte oder Gewässer mit intensivem Wellengang. Der Bodengrund ist immer tonhaltig, schlammig und von sehr starken organischen Ablagerungen geprägt. Die Wassertiefe spielt nur eine unbedeutende Rolle, sie kann in Extremfällen lediglich 20 cm oder auch mehr als 3 m betragen, normalerweise liegt sie jedoch zwischen 80 und 150 cm. Seerosen wachsen oftmals in Gemeinschaft mit Pflanzen aus den Gattungen Tassenblätter – Myriophyllum, Lotus – Nelumbo, Teichrosen – Nuphar, Schilf – Phragmites und anderen.
In Niedrigwasserzeiten überleben einige tropische Arten in temporären Gewässern dadurch, dass ihre Rhizome tief im feuchten Boden verankert sind und dadurch nicht austrocknen. Im Gegensatz dazu liegt das Hauptproblem der kontinentalen Arten im Schutz des Rhizoms vor Frost, was durch die Höhe des Schlamms und die Tiefe des Gewässers gelöst wird. Bei Hochwasser wachsen die Blatt- und Blütenstiele mit, sodass die Blätter und Blüten weiterhin auf der Wasseroberfläche schwimmen. Nur bei dichtem Blätterteppich wachsen einzelne Blätter über die Oberfläche hinaus.
Die Kultur heimischer Seerosen erfolgt in Freilandteichen unter freiem Himmel, in festen Bodensubstraten oder mittels Senkkästen für kleine, industriell vorgefertigte Kulturbecken. Die Kulturmethode mit einem festen, dauerhaften Substrat macht größere Wasserflächen erforderlich, die entweder eines natürlichen oder auch eines künstlichen Ursprungs sein können, deren Tiefe jedoch in jedem Fall nicht weniger als 80 cm beträgt. Als Substrat dient hierbei eine nährstoffreiche Erde, die mit feinem Sand und mit Ton versetzt und möglichst kalkreich ist. Die Höhe dieses Bodengrunds liegt bei mindestens 25 cm. Das Rhizom oder ein Teil davon wird so im Schlamm versenkt, dass die Teile, welche die Keimschuppen tragen, daraus hervorragen.
Die Kultur tropischer und subtropischer Seerosen ist leider erheblich aufwendiger. Die hierzu verwendeten Teiche im Freiland oder im vollklimatisierten Gewächs- oder Warmhaus kommen nicht ohne eine Beheizung aus, die nahezu ununterbrochen in Betrieb sein muss. Diese besteht aus einer leistungsstarken Wasserheizung mit Thermostat und einem Wasserschlagschutzschalter, der die Gefahr eines Stromunfalls mindert, oder einem Netzwerk von Röhren in den und durch die Kulturbecken, in dem erwärmtes Wasser zirkuliert. Meist werden die Pflanzen in Senkkästen untergebracht, sodass sie im Fall kalter Witterung nötigenfalls vorübergehend herausgenommen und sicher untergebracht werden können.
Vermehrung: Die Vermehrung von Seerosen ist denkbar einfach und kann sowohl vegetativ als auch geschlechtlich erfolgen. Bei der geschlechtlichen Fortpflanzung wird die Befruchtung der weiblichen Organe (im Fruchtknoten eingeschlossene Samenanlagen) durch den Pollen der männlichen (Staubbeutel = Staubgefäße) durch Insekten sichergestellt. Sie übertragen den Pollen auf die Narbe. Sind die Samenanlagen befruchtet, so entsteht daraus eine kugel- oder bohnenförmige Frucht, die, artabhängig, über 1500 Samen enthalten kann. Wenn die Frucht reif ist, fällt sie einfach ab und sinkt auf den Grund des Gewässers, wo sie die kalte oder trockene Jahreszeit überdauert. Die Keimfähigkeit ist jedoch nicht gesichert, wenn die Wassertiefe nicht wenigstens 60 cm beträgt.
Bei den tropischen Seerosenarten erfordert die geschlechtliche Vermehrung unter unseren Bedingungen hingegen, dass die reifen Früchte geerntet und in ein kleines, beheiztes Aquarium überführt werden, wo sie den Winter verbringen können. Die reifen Samen lassen sich jedoch auch dadurch gewinnen, dass sie in kleinen, weithalsigen Flaschen aufbewahrt werden, die mit schwachmineralhaltigem Wasser gefüllt sind. Auch trocken gelagert halten sich die Samen für einige Monate oder sogar Jahre.
Die vegetative Vermehrung erfolgt hingegen mit Hilfe des Rhizoms oder eines Teilstücks. Bei den Arten aus den gemäßigten Klimazonen mit ihren beachtlichen Rhizomen tragen diese deutliche Triebe, die Keimschuppen, aus welchen später Ablegerpflanzen sprießen können. Das Rhizom kann daher zwischen den Keimschuppen zerteilt werden, sodass auf vegetativem Weg eine ganze Anzahl Ableger zu erhalten ist.
Bei den tropischen Arten sieht das Rhizom völlig anders aus, denn es ist zu einer knotigen Kugel reduziert. In diesem Fall entstehen auch keine Triebe, sondern „Augen“, die sich als knollige Verzweigungen beschreiben lassen, welche unabhängig lebensfähig sind. Sie lassen sich leicht lösen und treiben neue Pflanzen aus. Auch eine Ablegerbildung an den Schwimmblättern kommt bei einigen Arten vor.
Hinsichtlich der Wasserqualität und -beschaffenheit sind Seerosen nicht besonders wählerisch, jedoch ist ein schwachmineralhaltiges, leicht saures Wasser von Vorteil. Andererseits bekommt ihnen sehr kaltes sowie strömungsreiches Wasser, wie in den Nähe von Springbrunnen sowie in der Natur bei Quellgewässern oder in der Nähe von Stromschnellen auf Dauer nicht. Dies stellt jedoch kein Hindernis für gelegentliche Teilwasserwechsel in den Kulturteichen dar, während derer die Pflanzen auch mit zusätzlichen Spurenelementen, insbesondere mineralisches Eisen und Mangan sind wichtig, versorgt werden können.
Jürgen Schmidt
Das Pfennigkraut
Lysimachia nummularia L.
Besitzer von Gartenteichen überlegen gelegentlich, wie sie den Teichrand begrünen können. Die für diesen Zweck im Handel angebotenen Pflanzen werden, zunächst einmal Solitärpflanzen bleiben. Sollten sie keine zusagenden Bedingungen vorfinden, so haben die Teichbesitzer keine lange Freude an ihnen. Es gibt aber schöne Pflanzen, die sich zudem reichlich vermehren, geringe Ansprüche stellen und ab endendem Frühjahr zudem noch schön blühen, ja, selbst noch als submerse Pflanzen verwendet werden können und so den Teich auch noch schmücken oder sogar als Aquarienpflanzen geeignet sind.
Das Pfennigkraut hat seine Heimat in Mitteleuropa und ist heute weltweit in den gemäßigten Zonen eingebürgert. Sein wissenschaftlicher Name Lysimachia nummularia geht bereits auf Linné, 1753, zurück. Der Gattungsname wurde zu Ehren eines Feldherren Alexanders des Großen namens Lysimachos, der von 361/360 bis 281 vor Christus lebte, vergeben. Der Artname bezieht sich auf die runde Form der Blätter und übersetzt bedeutet dieser münzenartig. Somit ist der deutsche Name eine Ableitung der wissenschaftlichen Bezeichnung.
Das Pfennigkraut ist oft in Quellsümpfen, in Feuchtgebieten und an Uferbereichen von Bächen und Teichen zu finden. Es steht nicht unter Naturschutz, wohl aber meist die Lebensräume, in denen es wächst. Somit ist es gelegentlich problemlos möglich, einige Pflanzen aus der Natur für den eigenen Teich oder das Aquarium zu entnehmen. In dem einen oder anderen feuchten Garten ist es aber ohnehin schon heimisch – schauen Sie sich mal in den Gärten Ihrer Freunde um. Ableger dieser wuchsfreudigen Pflanze werden sicher gern weitergegeben. Die am feuchten Boden kriechende, sich wenigverzweigende Pflanze kann in der Natur bis zu 1 m lange Sprosse bilden. Zum Frühlingsende entwickeln sich zwischen den Blattachseln leuchtend gelbe, etwa 1 bis 2 cm durchmessende Blüten. Dadurch ist die Pflanze in der Natur schnell zu erkennen. Die Einzelblüten halten etwa eine Woche, die Gesamtblütezeit kann sich bei günstiger Witterung über zwei Monate erstrecken.
Soll sie für die Randbepflanzung des Gartenteichs mitgenommen werden, so empfiehlt es sich, relativ kurze Sprosse, maximal 20 cm, vorsichtig mit den Wurzeln, die sich an der Basis der Sprosse befinden, einzusammeln. Es genügen wenige Pflanzen, da sie sich am neuen Standort gut ausbreiten und vermehren. Die Wurzeln dürfen jedoch nicht trocken werden. Deshalb ist der Wurzelbereich nach dem Einpflanzen längere Zeit feucht zu halten. Sind die Pflanzen einmal festverwurzelt, so nehmen sie Trockenperioden nicht übel.
Die Blätter des Pfennigkrauts sind leicht eirund, kurz gestielt und an der Basis rund oder schwach herzförmig. In der Farbe sind sie Grün bis Gelblichgrün. Es gibt eine „goldene“ Zuchtform mit gelbgrüner Blattfarbe.
Soll die Pflanze unter Wasser kultiviert werden – dort entwickelt sie keine Blüten –, so werden von den emersen Pflanzen Triebe von etwa 10 cm Länge abgeschnitten. Die unteren zwei bis vier Blätter sind zu entfernen und der Stiel wird in den Bodengrund des Aquariums oder Teichs gedrückt. An den Blattachsen und -spreiten entwickeln sich Wurzeln.
Der Bodengrund sollte recht nährstoffreich sein. Die submers gepflegten Pfennigkräuter können bis zu 40 cm lang werden und haben dekorativ wirkende hellgrüne Blätter. Die Temperatur sollte dauerhaft 20 °C nicht übersteigen. Die Pflanze bevorzugt in dieser Kulturform viel Licht.
Abschließend sei erwähnt, dass das Pfennigkraut mehrere wissenschaftliche Synonyme trägt und dass von den bisher circa 150 Arten der Gattung viele als Sumpfpflanzen, aber nur sehr wenige als Wasserpflanzen leben.
STECKBRIEF
Lysimachia nummularia
Familie: Primulaceae, Primelgewächse
Gattung: Lysimachia
Art: Lysimachia nummularia Linné, 1753
Synonyme: Nummularia repens, Lysimachia rotundifolia
Deutscher Name: Pfennigkraut
Herkunft: Mitteleuropa, in weiten Teilen der gemäßigten Breiten der Welt eingebürgert.
Größe: Sprosse an Land kriechend, etwa 60 cm lang, im Wasser aufrecht, bis 40 cm hoch. Blätter kreisförmig, 2,7 bis 3 cm im Durchmesser.
Haltung: Am Teich im sumpfigen Uferbereich, im Aquarium bei mäßiger Beleuchtung in bis zu
50 cm Tiefe. Der Bodengrund sollte nährstoffreich sein.
Beschreibung: Blätter leicht eirund, kurz gestielt und an der Basis rund oder schwach herzförmig. In der Farbe grün bis gelblichgrün. Es gibt eine „goldene“ Zuchtform mit gelbgrüner Blattfarbe.
Wasser: 4 bis 25 °dGH, 2 bis 8 °dKH, pH-Wert 5 bis 7,5, 4 bis 22 °C.
Vermehrung: Soll die Pflanze unter Wasser kultiviert werden – dort entwickelt sie keine Blüten –, so werden von den emersen Pflanzen Triebe von etwa 10 cm Länge abgeschnitten. An den Blattachsen und -spreiten entwickeln sich Wurzeln.
Anmerkung: Die submers gepflegten Pfennigkräuter können bis 40 cm lang werden und haben dekorativ wirkende, hellgrüne Blätter.
Jürgen Schmidt
Die Flutende Hakenlilie
Crinum natans Baker
Die Familie der Amaryllisgewächse umfasst rund 90 Gattungen und ist überaus vielgestaltig. Gemeinsam ist allen, dass sie Knollen besitzen, die als Nährstoffspeicher dienen. Als bekannteste Vertreter dieser Familie können wohl die Amaryllis und die Narzisse gelten, die jedem Freund schöner Blumen ein Begriff sind, aber auch das Schneeglöckchen, das traditionell als Frühlingsbote das bevorstehende Ende des Winters ankündigt.
Dank der Größe und Form ihrer Blätter sorgt Crinum natans im Aquarium für Bewegung, wenn sie so gepflanzt wird, dass sie der vom Filterauslass erzeugten Strömung ausgesetzt ist. Dann fluten die grünen Bänder harmonisch in der Strömung. Mit diesen sich in der Strömung wiegenden bandförmigen Blättern ist die Flutende Hakenlilie eine äußerst dekorative Pflanze. Zudem ist sie nicht schwierig zu kultivieren, vorausgesetzt, sie hat genügend Platz und wächst nicht eingeengt.
Obwohl viele Amaryllisgewächse zu den Sumpfpflanzen gehören, gibt es ausschließlich in der Gattung Crinum-Arten, die für die Pflege im Aquariums geeignet sind, das heißt solche, die einen völlig untergetauchten Standort vertragen.
Diese Gattung umfasst nach J. Schulze 164 Arten, von denen Crinum calamistratum, Crinum natans und Crinum thaianum dem Unterwassergärtner am vertrautesten sein dürften.
Während Crinum natans schon lange bekannt ist, denn sie wurde bereits 1989 von Baker beschrieben, wurde Crinum thaianum erst 1971 von Schulze als eigenständige Art beschrieben, obwohl die Pflanze schon seit 1966 aus dem Süden Thailands bekannt war. Bis zu diesem Zeitpunkt war sie mit Crinum natans verwechselt worden, was auf einem Interpretationsfehler zur geografischen Herkunft beider Arten beruhte. Dies erklärt auch, warum gelegentlich nachzulesen ist, dass Crinum thaianum in Afrika vorkäme. Heute sind diese Fragen jedoch längst geklärt und es ist bekannt, dass Crinum natans aus Afrika und Crinum thaianum aus Thailand stammt. Crinum natans und Crinum thaianum sind eigentlich gut zu unterscheiden: Crinum natans kommt aus Westafrika, Guinea, Kamerun und Zaire und hat kürzere und schmalere Blätter als Crinum thaianum, die zudem an den Rändern gewellt sind, eine rauhe Oberfläche aufweisen und einen deutlichen Mittelnerv zeigen.
In ihren natürlichen Lebensräumen wächst Crinum natans in Bereichen weichen und klaren Wassers führender Flüsse, die tief genug sind, um ihr die Ausbildung ihrer langen Blätter zu gestatten. Diese können unter geeigneten Bedingungen durchaus ein bis zwei Meter Länge erreichen. Die Flutende Hakenlilie ist somit ein Gewächs, das viel Platz beansprucht.
Auch wenn die Pflanze unter Aquarienbedingungen wesentlich kleiner bleibt, so ist sie dennoch nur für große Aquarien geeignet. Als Mindestanforderung muß eine Wasserhöhe von 50 cm gelten. Die grundständigen, bänderartigen und in Rosetten angeordneten Blätter können bei einer Breite bis 2,5 cm schnell auf Längen von einem Meter heranwachsen. Die Ränder dieser Blätter sind unregelmäßig, sehr fein gezähnelt und stark gewellt. Der Mittelnerv ist – im Gegensatz zu Crinum thaianum – gut erkennbar. Die Gestalt dieser Pflanze wird von ihrer Biegsamkeit geprägt, indem sich die langen grünen Blätter in der Strömung wiegen und manchmal die Neigung zeigen, sich in Spiralen aufzurollen. Trotz dieser grazilen Wirkung handelt es sich um eine hartblättrige Pflanze, die bestens für solche Aquarien geeignet ist, die Fische beherbergen, welche sich gern an den Pflanzen vergreifen – beispielsweise diverse Labyrinthfische oder Cichliden.
Die Blüte erscheint über der Wasseroberfläche am Ende eines Blütenstängels, der 80 cm Länge erreichen kann. Sie besteht aus bis zu sechs duftenden Einzelblüten, die einen Schirm bilden und jeweils an 10 bis 15 cm langen Blütenstielen sitzen. Ihre an die Blüte einer Lilie erinnernde Gestalt entsteht durch die sechs weißen, spitz zulaufenden Blütenblätter und die ebenfalls sechs langen Staubgefäße. Dieser Aufbau ist charakteristisch und für den aus dem Griechischen entlehnten, wissenschaftlichen Namen der Gattung verantwortlich.
Eine große Zwiebel: Das Wurzelsystem von Crinum natans nimmt seinen Ursprung aus einer Zwiebel, die 6 cm Durchmesser er- reichen kann. Aus ihr entspringt ein weites Wurzelnetz, welches die Pflan- ze sehr fest und tief im Bodengrund verankert. Für die Kultur im Aquarium bedeutet dies, dass sie nur in befriedigendem Maße gedeihen kann, wenn ihr ein ausreichend tiefer Bodengrund geboten wird, das heißt eine mindestens 8 cm hohe Schicht. In der Natur wächst Crinum natans auf einem aus einer Mischung von Sand und Lehm bestehenden, schlammigen Untergrund. Im Aquarium sagt ihr ein durch feinen Hydrokulturton locker gehaltenes, nährstoffreiches Substrat bestens zu, das alle ihre Nähr- stoffansprüche befriedigt. Trotz ihres massiven Aussehens ist die Zwiebel sehr empfindlich, so dass im Substrat enthaltener scharfkantiger Kies eine beträchtliche Verletzungsgefahr für diese birgt. Desweiteren verkraftet die Pflanze ein häufiges Umsetzen oder andere Störungen des Bodengrunds nur schlecht. Beim Kauf einer Pflanze muss der Zwiebel das Hauptaugenmerk gelten. Bei einer gesunden Pflanze macht auch die Zwiebel einen gesunden Eindruck, zeigt keinerlei Anzeichen von Fäulnis und gibt beim leichten Drücken mit den Fingern nicht we- sentlich nach.
Wertvolle Nebenzwiebeln: Beim Einpflanzen darf die Zwiebel nicht gänzlich im Substrat vergraben werden, sondern nur soweit, dass der obere Teil herausragt. Zum Schutz der empfindlichen Haut kann sie zu- vor noch in Torf eingewickelt werden. Unter guten Wachstumsbedingun- gen verankern sich die Wurzeln sehr schnell im Bodengrund. Bei Exempla- ren, die älter als ein Jahr sind, bilden sich an der Zwiebel Auswüchse, die Brut- oder Nebenzwiebeln genannt werden. Aus ihnen sprießen Adven- tivpflänzchen, die nach einiger Zeit von der Mutterpflanze abgetrennt und separat eingepflanzt werden können. Dieses Abtrennen muss sehr vorsich- tig geschehen, um weder die Mutter- noch die Tochterpflanzen zu beschädigen. Um die Erfolgsaussichten so groß wie möglich zu halten, muss mit dem Trennen so lange gewartet werden, bis die Tochterpflanze unge- fähr ein Drittel der Größe der Mut- ter erreicht und bereits einige eigene Wurzeln ausgebildet hat. Dann wird die ganze Pflanze ausgegraben und die Tochterpflanze vorsichtig von der Mutter abgezogen oder abgeschnitten. Dann werden beide jeweils wieder mit Torf umwickelt und erneut eingepflanzt. Diese Form der Vermehrung bedarf einiger Geduld, da die Nebenzwiebeln nur langsam wachsen, und die Operation selbst erfordert großes Feingefühl. Es ist jedoch die einzige Möglichkeit, Crinum natans zu vermehren, weil es bei einer submersen Kultur kaum zur Ausbildung von Blüten und erst recht nicht von Samen kommt.
Nährboden und Lebensdauer: Crinum natans hat den Ruf, eine robuste Pflanze zu sein, jedoch nicht lange zu leben. Dieses Gerücht beruht auf der Tatsache, dass sie oftmals in Aquarien ohne Pflanzennährboden eingesetzt wird. In diesem Fall greift die Pflanze auf ihre zum Überleben notwendigen Mineralstoffe zurück, die sie in der Zwiebel gespeichert hat. Solange diese zur Verfügung stehen, scheint sie nicht unter dem Nährstoffmangel zu leiden, dem sie eigentlich ausgesetzt ist. Wenn dieser Vorrat dann schließlich aufgebraucht ist, geht die Pflanze sehr schnell ein. Dies ist gewöhnlich gegen Ende des zweiten Jahres nach dem Einsetzen in das Aquarium der Fall. Wird sie hingegen in einem nährstoffreichen Boden kul- tiviert, so lebt sie etliche Jahre, ohne ihre Reserven angreifen zu müssen.
Längenwachstum: Abgesehen von einer ausreichen- den Substrathöhe ist Crinum natans hinsichtlich ihrer Kulturbedingungen wenig anspruchsvoll. Obwohl sie in der Natur in klarem, weichem Wasser wächst, passt sie sich doch gut an die Bedingungen eines Aquariums an und erweist sich als unempfindlich gegen- über davon abweichenden pH- und Härtewerten. Ihr sagt eine mäßig bis sehr intensive Beleuchtung zu. Erhält sie zu wenig Licht, so reagiert sie darauf in typischer und für den Unter- wassergärtner kaum überraschender Weise, nämlich durch verstärktes Län- genwachstum – der Lichtquelle ent- gegen. Dieses Phänomen darf nicht weiter verwundern, zumal es sich um eine Pflanze handelt, die ohnehin sehr dazu neigt, in die Länge zu wachsen und sehr lange Blätter zu treiben. Die- se können schnell die gesamte Aquarienoberfläche überwuchern. Wenn die Blätter die Wasserober- fläche erreicht haben, breiten sie sich horizontal weiter aus und bilden alsbald einen dicken schwimmenden Teppich, der allen darunter wachsenden Pflanzen das Licht raubt. Die Crinum natans-Kultur bringt folglich regelmäßige gärtnerische Pflegemaßnahmen in Form von Rückschnitten mit sich. Diese werden von der Pflanze gut vertragen und sind die einzige Möglichkeit, sie im Zaum zu halten.
Angesichts ihrer Größe ist Crinum natans eine ideale Pflanze für die Ecken oder den Hintergrund eines großen Aquariums. Werden mehrere Pflanzen verwendet, so eignen sie sich bestens zur Tarnung der Rückscheibe eines Aquariums und bieten somit eine echte Alternative zur viel zu vermehrungsfreudigen Gattung Vallisneria, die normalerweise zu diesem Zweck eingesetzt wird. Hierbei müssen unbedingt Abstände von etwa 15 cm zwischen den einzelnen Pflanzen eingehalten werden, so dass die Wurzelsysteme jeder einzelnen Pflanze genügend Raum zur Ausbreitung haben. Das dichte Laub wird die Lücken dazwischen schon nach kurzer Zeit gefüllt haben. In mittelgroßen Aquarien von 500 bis 1000 l Inhalt ist die Flutende Hakenlilie ein idealer Blickfang an den starken Punkten – eine Stärke der Pflanze, die auch ich in mehreren meiner Aquarien nutze.
Jürgen Schmidt
Die Rosa-Hakenlilie
Crinum purpurascens Herb.
Die Familie der Amaryllisgewächse, Amaryllidaceae, gelegentlich in älterer Literatur auch Liliaceae genannt, umfasst rund 90 Gattungen und ihre Vertreter sind vielgestaltig. Gemeinsam ist allen, dass sie zwiebelähnliche Bulben besitzen, die als Nährstoffspeicher dienen. Blumenfreunden bekannte Vertreter der Familie sind die Amaryllis, die Narzisse und das Maiglöckchen.
Die Gattung Crinum geht bereits auf die Grundlagenliteratur „Species Plantarum“ von Linné 1753 zurück, der die erste Art als Crinum americanum beschrieb.
Crinum-Arten sind meist große und ansehnliche Pflanzen. Sie zeichnen sich durch eine oft große Bulbe oder Zwiebel aus, die nach oben hin stammartig verlängert ist. Die Blätter sind zahlreich und lang, meist breit, seltener schmal. Die großen, sitzenden oder seltener kurz gestielten Blüten sind ein einer mehrblütigen Dolde angeordnet. Die Blüten sind trichter- oder fast tellerförmig, mit einer langen, geraden oder gekrümmten, zylindrischen oder zum Schlund erweiterten Röhre. Die einzelnen Blütenabschnitte sind lineal-lanzettlich oder linealisch zurück gekrümmt, abstehend oder sich zusammenneigend.
Diese Gattung Crinum umfasst laut de Wit (1966, 1990) und Schuster (2000) „über 100“ Arten und nach Schulze (1971) 164 Arten, von denen dem Aquarianer C. calamistratum, C. natans und C. thaianum die bekanntesten sind (Kasselmann 1999, Schlüssel 2001). Hatten die Crinum-Arten noch 1990 nach de Wit als Wasserpflanzen wenig Anklang gefunden, so sind die drei genannten Arten heute zumindest in größeren Aquarien häufig zu sehen.
Crinum americanum L.: Die Südliche Sumpflilie war die erste beschriebene Art der Gattung. Sie stammt aus den südlichen Staaten der USA. Die Zwiebel erreicht einen Durchmesser von bis zu 12 cm, ihr Schaft kann bis zu 90 cm lang werden! Die schmalen, zungenförmigen Blätter werden über 1 m lang und etwa 3 cm breit. Die weißen, manchmal auch rosafarbenen Blüten stehen in einer meist fünfblütigen Dolde. Die Blüten durften, sind tellerartig und haben sechs bis 9 cm lange, lanzettliche Tepalen.
In Europa ist sie vom Liebhaber seltener Sumpfpflanzen im Sommer am Teichufer in 5 bis 10 cm Wassertiefe kultivierbar. Leider sind Hakenlilien nicht winterhart. Die Blüten sind sehr auffallend.
Die Pflanze wird am besten in einem Kontainer mit an Nährstoffen reicher Gartenteicherde kultiviert. Im Sommer steht sie im flachen Uferwasser, danach wird sie im nicht zu dunklen, frostfreien Raum überwintert. Die Vermehrung erfolgt asexuell durch Abtrennen der Tochterzwiebeln oder sexuelle durch Aussaat.
Crinum purpurascens Herb.
Die Rötliche oder Rosa-Hakenlilie wurde 1837 von William Herbert (1778-1847) beschrieben.
Dank ihrer Größe und Länge ihrer Blätter sorgt Crinum purpurascens im Aquarium für Awechslung. Voraussetzung ist allerdings, dass das Aquarium oben offen ist und die Pflanze heraus wachsen kann. Wenn sie dann noch so gepflanzt ist, dass sie vom Licht möglichst viel ab bekommt, dann entwickelt sich eine prächtige Pflanze. Ohne Blüte – und im Sommer im Uferbereich des Gartenteichs – erinnert sie ein wenig an die Schwertlilien der Gattung Iris, mit denen sie aber nicht näher verwandt ist.
Die Rosa-Hakenlilie ist einfach zu kultivieren, vorausgesetzt, sie hat genügend Platz und erhält reichlich Nährstoffe und Licht. Obwohl viele Amaryllisgewächse zu den Sumpfpflanzen gehören, gibt es ausschließlich in der Gattung Crinum Arten, die für die Pflege im Aquarium geeignet sind, das heißt solche, die einen völlig untergetauchten Standort vertragen. Auch C. purpurascens zählt zu jenen Arten, die aus dem Wasser heraus wachsen möchten.
Herkunft: Crinum purpurascens stammt aus dem tropischen Amerika, sowohl aus Brasilien als auch von den Westindischen Insel (de Wit 1990). Robel (1986) nennt auch Guyana als Herkunftsland. Irrtümlich findet sich auch die Herkunftsangabe „Westafrika“ in der Literatur (Kosik 1968), dies wird unkritisch von Schöpfel (1988) konkretisiert: „Gambia bis Sudan, südlich bis Angola“. Auch Stettler (1981) erliegt diesem Irrtum, was möglicherweise darauf zurückzuführen ist, dass C. purpurascens in Aufzählungen oft neben C. natans platziert ist (auch mir selbst ging es zu Beginn der Literatursichtung so, bis ich auf die Unstimmigkeiten aufmerksam wurde).
In ihren natürlichen Lebensräumen wächst C. purpurascens in Uferbereichen weiches und klares Wassers führender Flüsse. Die Blätter können unter geeigneten Bedingungen durchaus bis 2 m Länge erreichen. Die Rosa-Hakenlilie ist folglich eine Pflanze, die sowohl im Aquarium als auch am Gartenteich viel Platz beansprucht.
Ihre Gestalt: Auch wenn die Pflanze unter Aquarienbedingungen wesentlich kleiner bleibt, so ist sie dennoch nur für große Aquarien geeignet. Als Mindestanforderung muss eine Wasserhöhe von 50 cm gelten. Die grundständigen, schmal-lanzettlichen und in Rosetten angeordneten Blätter können bei einer Breite bis 3 cm schnell auf Längen von 1 m und mehr heranwachsen. Die Ränder dieser Blätter sind schwach gewellt bis glatt. Der Mittelnerv ist – im Gegensatz zu C. thaianum – gut erkennbar. Die Gestalt dieser Pflanze wird von ihrer Biegsamkeit geprägt, indem sich die langen grünen Blätter im Wind oder in der Strömung wiegen.
Wenn gelegentlich von Pflanzen mit 20 bis 30 cm langen Blättern geschrieben wurde (Kosiek 1968, Wendt o. J.), so stellt sich die Frage, ob die Pflanzen verwechselt wurden oder ob es verschiedene Varietäten oder Formen gibt. Die Antwort muss mangels Belegmaterials und Fotos zur Zeit offen bleiben.
Es handelt sich dennoch um eine hartblättrige Pflanze, die bestens auch für solche Aquarien geeignet ist, die Fische wie diverse Cichliden beherbergen, welche sich gelegentlich an Pflanzen vergreifen. Im speziellen Pflanzenaquarium ist sie natürlich trotzdem am besten untergebracht.
Die Blüte erscheint über der Wasseroberfläche am Ende eines Blütenstängels, der im Aquarium über 70 cm Länge erreichen kann. Die Inforeszenz besteht aus bis zu zehn duftenden Einzelblüten, die einen doldenähnlichen Schirm bilden und jeweils an bis 15 cm langen Blütenstielen sitzen. Ihre an die Blüte einer Lilie erinnernde Gestalt entsteht durch die jeweils sechs rosa, spitz zulaufenden, linealischen, bis 9 cm langen Blütenblätter und die ebenfalls sechs langen Staubgefäße. Die gelben Gefäße sind 8 mm lang, die Staubfäden sind dunkelrot. Der Fruchtknoten wird etwa 6 cm lang. Die gesamte Blütenkrone ist röhrenförmig gestaltet, die Röhre erreicht bis 15 cm Länge.
Dieser Aufbau ist charakteristisch und für den aus dem Griechischen entlehnten, wissenschaftlichen Namen der Gattung verantwortlich. Crinum stammt vom griechisch Wort Krinon für Lilie, in Bezug auf die Form der Blüte; purpurascens heißt sinngemäß purpurrot werden.
Eine große Zwiebel: Das Wurzelsystem von C. purpurascens nimmt seinen Ursprung aus einer Bulbe, die durchaus 10 cm Durchmesser erreichen kann. Aus ihr entspringt ein weites Wurzelnetz, welches die Pflanze fest und tief im Boden verankert. Für die Kultur im Aquarium bedeutet das, dass sie nur dann in befriedigender Weise gedeihen kann, wenn ihr ein ausreichend tiefer Bodengrund geboten wird, das heißt eine mindestens 10 cm hohe Schicht.
In der Natur wachsen Crinum auf einem aus einer Mischung von Sand und Lehm bestehenden, schlammigen Untergrund. Im Aquarium sagt der Pflanze ein durch feinen Hydrokulturton locker gehaltenes, nährstoffreiches, lehmiges Substrat bestens zu, das alle ihre Nährstoffansprüche befriedigt. Trotz ihres massiven Aussehens ist die Bulbe sehr empfindlich, so dass im Substrat enthaltener scharfkantiger Kies eine beträchtliche Verletzungsgefahr für diese birgt. Desweiteren verkraftet die Pflanze ein häufiges Umsetzen oder andere Störungen des Bodengrunds nur schlecht. Beim Kauf einer Pflanze muss deshalb der Bulbe das Hauptaugenmerk gelten. Bei einer gesunden Pflanze macht auch die Zwiebel einen gesunden Eindruck, zeigt keinerlei Anzeichen von Fäulnis und gibt beim leichten (!) Drücken mit den Fingern nicht wesentlich nach.
Bei mir hat es sich bewährt, die Bulbe in einen größeren, beispielsweise 25 cm-Topf zu setzen und mit nährstoffreicher Gartenteicherde zu versehen. Ist dieses Substrat mit einer etwa 5 cm hohen Schicht Aquarienkies abgedeckt, so verursacht die Erde auch im Aquarium keine Probleme. Voraussetzung ist dann allerdings, dass der Topf nicht umfallen kann und dass keine grabenden Fische gepflegt werden. Andernfalls sollte ausschließlich Lehm aus untere Substratschicht genutzt werden, denn gelangt der Lehm doch einmal ins Aquarienwasser, so verursacht er zwar ein kurzfristige Trübung, aber – im Gegensatz zur Gartenteicherde – keine Förderung eines Algenwachstums.
Nebenbulben: Beim Einpflanzen darf die Bulbe keinesfalls völlig im Substrat vergraben werden. Sie kommt auf den nährstoffreichen Boden und wird dann so weit mit saubrem Kies bedeckt, dass das obere Drittel heraus ragt. Zum Schutz der empfindlichen Epidermis kann sie zuvor noch in Torf eingewickelt werden. Unter guten Wachstumsbedingungen verankern sich die Wurzeln sehr schnell im Boden.
An Pflanzen, die älter als ein Jahr sind, bilden sich an der Bulbe Auswüchse, die Brut- oder Nebenbulben genannt werden. Aus diesen Adventivpflänzchen sprießen bald eigene Blätter, so dass sie nach einiger Zeit von der Mutterpflanze abgetrennt und separat eingepflanzt werden können. Dieses Abtrennen muss sehr vorsichtig geschehen, um weder die Mutter- noch die Tochterpflanzen zu beschädigen. Um die Erfolgsaussichten so groß wie möglich zu halten, muss mit dem Trennen so lange gewartet werden, bis die Tochterpflanze ungefähr ein Drittel der Größe der Mutter erreicht und bereits einige eigene Wurzeln ausgebildet hat. Dann wird die ganze Pflanze ausgegraben und die Tochterpflanze vorsichtig von der Mutter abgeschnitten. Dann werden beide jeweils wieder mit Torf umwickelt und erneut eingepflanzt.
Diese Form der Vermehrung bedarf einiger Geduld, da die Nebenbulben nur langsam wachsen. Zudem erfordert die Operation viel Feingefühl, um zu vermeiden, dass die Bulben verletzt werden und die Pflanzen letztendlich durch Fäulnis verloren gehen. Letztendlich ist dies bisher die einzige effektive Möglichkeit, C. purpurascens zu vermehren, da es bei einer submersen Kultur kaum zur Ausbildung von Blüten kommt. Bei emerser Kultur blüht die Pflanze zwar willig, aber auch hier kam es bei meinen Exemplaren bisher nicht zur Samenbildung.
Nährboden und Lebensdauer. Crinum purpurascens ist eine robuste Pflanze mit – im Vergleich zu anderen aquatischen Crinum-Arten – langer Lebensdauer. Wichtig ist ein nährstoffreicher Boden, andernfalls greift die Pflanze auf ihre eigenen, zum Überleben notwendigen Reservestoffe zurück, die sie in der Bulbe gespeichert hat. So lange diese zur Verfügung stehen, scheint sie – äußerlich betrachtet – nicht unter dem Nährstoffmangel zu leiden, dem sie aber tatsächlich ausgesetzt ist. Wenn der Vorrat schließlich aufgebraucht ist, geht die Pflanze in der Folge sehr schnell ein. Dies ist gewöhnlich gegen Ende des zweiten Jahres nach dem Einsetzen ins Aquarium der Fall. Wird sie hingegen in einem nährstoffreichen Boden (z. B. Gartenteicherde, s. o.) kultiviert, so lebt sie etliche Jahre, ohne ihre Reserven anzugreifen und umgepflanzt werden zu müssen.
Längenwachstum: Abgesehen von einer ausreichenden Substrathöhe ist C. purpurascens hinsichtlich ihrer Kulturbedingungen wenig anspruchsvoll. Obwohl sie in der Natur meist in klarem, weichem Wasser wächst, passt sie sich doch gut an die Bedingungen eines Aquariums an und erweist sich als unempfindlich gegenüber davon abweichenden pH-Werten und Härtegraden. Sie bevorzugt eine intensive bis sehr intensive Beleuchtung zu. Erhält sie zu wenig Licht, so reagiert sie darauf in typischer und für den Unterwassergärtner kaum überraschender Weise, nämlich durch verstärktes Längenwachstum – der Lichtquelle entgegen.
Wenn die Blätter die Wasseroberfläche erreicht haben, breiten sie sich einige horizontal weiter aus, die Mehrzahl strebt aber über die Wasseroberfläche hinaus, der Lichtquelle entgegen. Folglich muss das Aquarium oben offen sein und die Lichtquelle muss in mindestens 50 cm Abstand zur Oberfläche hängen. Das Laub der Pflanze darf nicht beschnitten werden, denn – abgesehen davon, dass es sehr unschön aussieht – es wird für die Nährstoffgewinnung, angesichts einer eigentlich immer zu schwachen Aquarienbeleuchtung, dringend benötigt.
Der Pflanzort: Aufgrund ihrer Größe ist C. purpurascens im Aquarium nahezu ausschließlich als Solitär geeignet. Wäre sie in sehr großen Aquarien auch eine ideale Pflanze für die Ecken oder den Hintergrund, so ist sie derzeit noch viel zu selten, um sie für diesen Zweck zu missbrauchen. Bei Gruppenpflanzungen müssen Abstände von mindestens 30 cm zwischen den einzelnen Pflanzen eingehalten werden, so dass die Wurzelsysteme jeder einzelnen Pflanze genügend Raum zur Ausbreitung erhalten. Das Laub wird die Lücken dazwischen nach kurzer Zeit füllen. Im unteren Bereich lassen sich nur Schattenpflanzen wie Microsorum pteropus ansiedeln, um die Freiräume zu verdecken.
Nach de Wit (1990) sollt der Wasserstand zur Blüte auf 10 cm gesenkt werden. In meinen Aquarien blühen die dann attraktiven Pflanzen unter guten Bedingungen erstmals im Alter von vier Jahren, danach meist regelmäßig jährlich auch bei Wasserständen bis etwa 50 cm, da die Blütenstängel entsprechend lang sind.
Für mittelgroßen Aquarien ab 500 l Inhalt ist die Rosa-Hakenlilie ein prächtiger Blickfang – und das nicht nur wenn sie blüht. Crinum purpurascens ist eine auffällige Pflanze, die aufgrund ihrer Größe weiterhin eine Besonderheit in der Aquaristik bleiben wird. Als Teichpflanze ist sie in unseren Breiten nur im Sommer geeignet, die kalte Jahreszeit muss sie geschützt im Gewächshaus und am Fenster im Wohnhaus verbringen.
Jürgen Schmidt
Die Kardinalslobelie
und weitere interessante Lobelien
Die Pflanzen, die zu dieser Gattung gehören, sind – bis auf eine – bisher in der Aquaristik kaum verbreitet. Deshalb sollen die für die Aquaristik geeigneten Arten hier einmal näher beschrieben werden.
Botanisch gehören die Lobelien in die Ordnung Campanulales (Glockenblumenartige), dort zur Familie Campanulaceae (Glockenblumengewächse) und schließlich in die Unterfamilie Lobeliodeae (Lippenblütler). Denn die Pflanzen haben ein- oder zweilippige Blüten, die sich im Laufe ihrer Entwicklung drehen, so dass die Unterlippe nach oben und die Oberlippe nach unten zeigt. Die Unterfamilie enthält 30 Gattungen mit circa 1200 Arten. Es sind hauptsächlich Landpflanzen der Tropen und Subtropen. Die Früchte einiger Arten werden von den dort lebenden Menschen gern als Obst verzehrt.
Die Gattung Lobelia
Die Gattung Lobelia, die nach dem Botaniker M. de l’Obel benannt wurde, enthält allein etwa 400 Arten. Alle Arten dieser Gattung haben einen sehr hohen Wasserbedarf, um gut zu gedeihen. Deshalb wachsen sie bevorzugt an feuchten und schattigen Standorten. Auch die für die Aquaristik geeigneten Pflanzen, die ihre Heimat im mittleren und östlichen Nordamerika und Australien haben, sind eigentlich Sumpfpflanzen, die nur zeitweilig ganz von Wasser bedeckt sind. Dies kennen wir beispielsweise auch von den Cryptocoryne-Arten, die sich jedoch als ständig submers gepflegte Pflanzen in den Aquarien einen festen Platz erobert haben. Die einzige Art, die auch in Mitteleuropa zu finden ist, ist die seltene und geschützte Lobelia dortmanna.
Nun sind einige Arten näher vorzustellen, in der Hoffnung, dass sich diese in der Aquaristik besser verbreiten mögen.
Lobelia cardinalis Linné
Die Kardinalslobelie ist die in der Aquaristik bekannteste Art. Auch sie ist eine Sumpfpflanze, die im mittleren und östlichen Nordamerika beheimatet ist. Dort wächst sie überwiegend auf feuchten Wiesen sowie an sumpfigen Stellen und kann über 1 m Größe erreichen. In der emersen Kultur hat sie olivgrüne bis weinrote, wechselständig angeordnete Blätter. Diese sind 0,2 bis 0,3 cm dick und können bis 18 cm lang und 5 cm breit werden. Sie sitzen an Stielen, die 1 bis 4 cm lang sein können.
Unter Aquarienbedingungen werden die Blätter in der Regel nur 6 cm lang und bis zu 1,5 cm breit, oft bleiben sie aber noch kleiner. Als Wasserpflanze ähnelt sie sehr den Ludwigia-Arten. Ihre Stängel stehen aufrecht, die Blätter haben eine längliche bis rundlichovale Form und eine dumpfe Spitze, sie können aber auch abgerundet sein. Am Rand sind sie schwach gekerbt und zeigen ein hellgrüne Farbe. Die scharlachroten Blüten, die Trauben bilden, entwickeln sich nur bei äußerst niedrigem Wasserstand oder in emerser Pflege, beispielsweise in einem Paludarium oder im warmen Sommer in der Sumpfzone des Gartenteichs.
Als Aquarienpflanze ist sie anspruchslos, deshalb sehr zu empfehlen. Das Einzige, was sie benötigt, ist ein nahrhafter Bodengrund. Grober Sand, unter den alter Lehm (aus abgerissenen Kachelöfen) gemischt wurde, ist gut geeignet. Die Pflanzen wachsen recht langsam, wollen jedoch viel Licht, möglichst Sonne, haben. Gut bewährt hat sich eine Mischung von Leuchtstoffröhren mit Weiß- und Warmton.
Auf Veränderungen ihrer Umgebung, hauptsächlich Lichtverhältnisse, reagieren sie meist schnell. Dann tritt bei ihnen mitunter die so genannte Cryptocorynenkrankheit auf, das heißt die Blätter werden löchrig und faulen. Im Gegensatz zu den Rhizome bildenden Wasserkelchen überleben die Lobelien diese Krankheit meist nicht. Ein Rettungsversuch kann darin bestehen,
die gefährdeten Pflanzen sofort in die Sumpfkultur in einem anderen Aquarium zu überführen. An die Wasserverhältnisse stellen sie kaum Ansprüche. Allgemein gilt, dass sie im Wasser zwischen 18 bis 35 °dGH, 20 bis 25 °C und bei einem pH-Wert zwischen 6,5 und 7,0 erfolgreich gepflegt und vermehrt werden können.
Als Stängelpflanze ist sie leicht durch Triebe zu vermehren. Hierzu werden die Triebe, welche der Wasseroberfläche zu nahe kommen, abgeschnitten. Die Pflanze treibt dann Seitentriebe aus und wird ein schöner Busch. Meine Erfahrung zeigt, dass die abgeschnittenen Triebe nicht sofort in den Bodengrund gesteckt werden sollten. Sie sind besser an Steinen oder ähnlichem zu befestigen und im Wasser aufrecht stehend zu halten, bis sie Wurzeln getrieben haben. Meist gibt es beim direkten Einpflanzen keine Probleme. Zu erwähnen ist noch, dass Rapuntium cardinale ein Synonym ist.
Lobelia brownii Linné
Hierbei handelt es sich um eine echte Wasserpflanze. Sie wurde im Howard River in Nordaustralien gefunden. Über sie ist kaum etwas bekannt und auch in der Aquaristik ist sie noch unbekannt. Sie ist eine so genannte Stängelpflanze, die durch ihr Erscheinungsbild leicht mit Myriophyllum verwechselt werden kann.
Lobelia dortmanna Linné
Diese in Nordamerika und Europa verbreitete Art ist nur selten in Aquarien zu sehen. Ihre Pflege ist nicht einfach und deshalb ist es schwer, sie lange Zeit im Aquarium zu halten, obwohl sie durchaus ausdauernd das ganze Jahr über wächst.
In der Natur wächst sie auf dem Grund von Teichen und Seen in meist niedrigen Bereichen, aber auch in Mooren und Sümpfen ist sie anzutreffen. Die Pflanzen bilden einen Wurzelstock, aus dem in Rosettenform bandförmige, spitz endende Blätter hervorkommen. Diese sind dickfleischig und relativ steif. Bis zu 25 Blätter, die bis zu 10 cm lang und 5 cm breit werden, können in einer Rosette stehen. Wenn der Wasserstand niedrig gehalten wird, bildet sich ein Blütenstand aus, der sich über den Wasserspiegel erhebt. An ihm erblühen dann drei bis zwölf blaßblau-lilafarbene, rote oder weiße Blüten.
Zur Pflege im Aquarium benötigt die Pflanze einen sehr hellen Standort. Da sie gegen Veralgung recht empfindlich ist, muss eine Sonneneinstrahlung vermieden werden. Auch sie benötigt Lehm, der im feinkörnigen Sand untergebracht wird, als Bodengrund. Auf keinen Fall ist Torf zu verwenden.
Sie benötigt 15 bis 20 °C, im Sommer können es auch ein paar Grad mehr sein, und möglichst weiches Wasser zum Wohlbefinden. Im Aquarium darf die Wasserhöhe höchstens 50 cm betragen. Die für die Kultur im Gartenteich sehr gut geeignete Pflanze ist durch die sich bildenden Seitensprosse zu vermehren.
Lobelia purpurascens Brown
Die Heimat der Art ist Australien, sie wächst dort als Sumpfpflanze. Auf kriechenden Sprosse sind 1 bis 2 mm dicke, wechselständig angeordnete Blätter vorhanden. Unter submersen Bedingungen sind die Sprosse aufrecht stehend oder an der Wasseroberfläche flutend. Unter diesen Bedingungen sind an den Sprosse 1 bis 3 cm lange und bis 2 cm breite, hell- bis dunkelgrüne Blätter vorhanden. Leider gedeiht sie völlig submers gepflegt nicht sehr gut.
Fazit: Die meisten Lobelien eignen sich sehr gut zur Bepflanzung von Paludarien. Darin blühen sie auch willig, sie sind aber auch als Randbepflanzung von Gartenteichen geeignet. Die meisten Lobelien sind jedoch nicht winterhart.
Jürgen Schmidt
Die Speerblätter der Gattung Anubias
Die Speerblätter der Gattung Anubias gehören zu den Aronstabgewächsen, ihr wissenschaftlich Name lautet Araceae. Die Familie Araceae umfasst circa 100 Gattungen mit rund 1800 Arten. Für die Aquaristik sind aber nur sechs Gattungen mehr oder weniger von Interesse. Dies sind: Acorus, Anubias, Cryptocoryne, Lagenandra, Peltandra und Pistia. Von diesen soll hier die Gattung Anubias näher vorgestellt werden. Nicht alle Speerblätter sind für die übliche Aquaristik geeignet, denn einige werden zu groß und andere lassen sich nicht dauerhaft unter Wasser kultivieren. Diese sind jedoch gute Pflanzen für Paludarien und Vitrinen. Dennoch eroberten sie zunehmend unsere Aquarien. Die Gründe dafür sind naheliegend – Anubias sind meist anspruchslos, langlebig und sie benötigen relativ wenig Licht. Darüberhinaus wirken sie bei geschicktem Einsatz durch den Aquaianer sehr dekorativ.
Die Rhizome bildenden Speerblätter leben in der Natur amphibisch, also gelegentlich ganz oder halb untergetauchte, dann wieder trocken an sumpfigen Standorten; oft an Ufern schnellfließender Wasserläufe im tropischen Ostafrika.
Bei Anubias handelt es sich um eine kleine Gattung. Einer Revision W. Crusio (1979) zufolge existieren lediglich acht Arten: Anubias afzelii, A. barteri, A. gigantea, A. gilletii, A. gracilis, A. hastifolia, A. heterophylla und A. pynaertii. Die aquaristisch beliebteste und bewährte Art Anubias barteri enthält fünf Varietäten, wovon die bekannte A. barteri var. nana nur eine ist.
Anubias barteri var. nana besitzt kleine Blätter. Sie ist in der Stammform von ansprechender, dunkelgrünen Tönung, die sich über dem Stiel meist horizontal ausbreiten. Die Blätter sind eiförmig bis lanzettlich und werden 4 bis 8 cm lang sowie 3 bis 4 cm breit. Ihre Basis kann rund oder herzförmig sein, andererseits laufen sie spitz aus. Die Stielen sind lediglich von 3 bis 6 cm Länge und 1 bis 3 mm Durchmesser. Vom Mittelnerv gehen zahlreiche Nervenzweige aus, die zu den Blatträndern hin oder parallel zum Mittelnerv verlaufen.
Anubias barteri var. nana Schott var. nana (Engler) Crusio wird auch Zwergspeerblatt genannt. Der wissenschaftliche Name geht auf Anubis, in Anlehnung an eine altägyptische Gottheit, den Beschützer der Toten, zurück. Der Name bezieht sich auf die oft dunklen Tropenwaldlebensräume, in denen die Pflanzen meist waschen. Der Artname barteri wurde zu Ehren des ersten Sammlers der Pflanze, Charles Barter, vergeben. Der Name nana dieser Varietät bedeutet klein und bezieht sich auf den Zwergwuchs der Blätter und Blüten. Die Varietät stammt aus Kamerun. Ihre Heimatgewässer sind meist schwach alkalisch, gelegentlich aber auch schwach sauer, ihre Härte ist gering, meist kaum nachweisbar. Die Wassertemperatur im Aquarium kann sich zwischen dem verträglichen Minimum von 18 °C, im optimale Bereich bei 24 bis 30 °C sowie beim verträglichen Maximum bis 32 °C bewegen. Die Beleuchtung darf nur mäßig, etwa ein Watt pro drei Liter Wasser sein. Ansonsten veralgen die Blätter. Vor allem der Befall mit Pinselalgen wäre langfristig das Todesurteil für das Zwergspeerblatt.
Entsprechend der schwachen Beleuchtung ist das Wachstum nur langsam. Die Vermehrung durch Rhizomteilung kann also nur selten erfolgen.
Die Blüte entwickelt sich meist nur außerhalb des Wassers. Lediglich frisch unter Wasser gesetzte oder intensiv beleuchtete Speerblätter blühen auch bei submerser Kultur. Speerblätter mit Blüten stammen also in der Regel aus der Sumpfkultur, was bei dieser Pflanze jedoch kein Nachteil ist, da sie sich gut umgewöhnt. Die ungewöhnliche Blüte besteht aus einem Blütenkolben, der auch als Spadix bezeichnet wird. Dieser kann nach dem Öffnen einen pastellfarbenen Rosaton aufweisen, der jedoch in den nächsten Tagen ausbleicht und einem Beige oder Weiß weicht. Er kann zwischen 15 mm und 5 cm lang werden. Der Blütenkolben trägt zahlreiche winzige Einzelblüten, die nach Geschlechtern getrennt am Kolben sitzen. Die männlichen Blüten befinden sich im oberen Bereich der Spadix und setzen sich aus drei bis sechs Staubgefäßen zusammen. Die weiblichen Blüten sind unten angeordnet; sie bestehen aus dem Fruchtknoten mit mehreren Keimanlagen. Die Zahl der kleineren, männlichen Blüten am Blütenkolben ist etwa doppelt so groß wie die der weiblichen.
Aber beide Blütengeschlechter besitzen keine Blütenblätter. Dafür ist der Blütenkolben am Grund von einem Hochblatt, der Spatha, umgeben. Die Spatha hüllt anfangs den gesamten Blütenkolben wie eine grüne Röhre ein. Mit Reifung der Blüte entfaltet sie sich und klappt seitlich und nach hinten weg. Nach der Befruchtung der Blüten schließt die Spatha sich wieder. Die gesamte Blütenanlage sitzt auf einem Blattstiel von maximal 10 cm Länge. Falls das Zwergspeerblatt aber an einem tiefen Standort wächst, kann der Stiel wesentlich länger wachsen, um die Blüte über die Wasseroberfläche hinauszuschieben. Nach der Befruchtung entwickelt sich eine beerenartige Frucht in der Form einer etwas abgeplatteten Kugel.
Das Zwergspeeblatt besitzt ein kriechendes Rhizom von grüner bis dunkelbrauner Farbe. Ungestört wächst es nach allen Seiten und verzweigt sich reich. Das Rhizom hat meist einen Durchmesser von etwa 5, selten bis 8 mm.
Im Aquarium ist die Kultur des Zwergspeerblatts sehr einfach. Diese Variante passt sich schnell an ein Leben unter Wasser und bei künstlicher Beleuchtung an. Soll sie direkt auf den Boden pflanzen werden, so reicht es schon, ein einfaches Substrat in Form von Quarzkies ohne Dünger zu verwenden. Diese Pflanze stellt keine besonderen Ansprüche an ihren Untergrund. Deshalb kann sie auch ganz ohne Substrat auf Moorkienholz oder grobes Gestein aufgebunden werden. Es empfiehlt sich in jedem Fall, das Rhizom nicht ins Bodensubstrat einzugraben, da es dort nur schlecht gedeiht und die Gefahr des Verfaulens besteht. Stattdessen legen Sie es besser einfach auf den Boden, sodass die austreibenden Wurzeln ins Substrat eindringen und die Pflanze auf diese Weise verankern können.
Beim Aufbrinden auf Dekogegenstände empfiehlt sich die Verwendung eines Nylonfadens. Nach einigen Monaten sind die Wurzeln dann kräftig genug, um die Pflanze an ihrem Standort festzuhalten und der Nylonfaden kann wieder entfernt werden.
An das Wasser stellt das Zwergspeeblatt ebenfalls keine Ansprüche. Nahezu jedes Stadtwasser ist geeignet, gleichgülzig ob es hart oder weich ist. Gleiches gilt für den pH-Wert, der sich zwischen leicht sauer und leicht alkalisch bewegen darf und der Pflanze sogar bei leichten Schwankungen ein gutes Gedeihen ermöglicht.
Die Beleuchtung ist hingegen ein Kriterium, das ein bedachtes Vorgehen erfordert, damit Anubias barteri var. nana optimal wachsen kann. Von einer zu kräftigen oder gar intensiven Beleuchtung ist Abstand nehmen! Diese dazu führt, dass die Pflanze innerhalb kurzer Zeit von Algen überwuchert und dadurch erheblich in ihrem Gedeihen behindert wird. Anubias barteri var. nana bevorzugt im Gegenteil eine mäßig intensive bis gedämpfte Beleuchtung, das heißt mit 1 W pro 3 oder 4 l Wasser liegen Sie richtig.
Soll das Zwergspeerblatt in einem Aquarium untergebracht werden, in dem auch noch andere Pflanzen stehen, die höhere Lichtansprüche stellen, so empfiehlt es sich, auf Anubias barteri var. nana besondere Rücksicht zu nehmen. Dann wird sie unter einer dichten Schwimmpflanzendecke, beispielsweise aus Ceratopteris oder anderen Schwimmfarnen bestehend, oder im Schatten großer Blätter von Echinodorus oder Nymphaea untergebracht. Hierdurch wird das Licht für das Speerblatt gedämpft und die Gefahr eines Befalls mit Algen gemindert. Ist trotzdem eine Überwucherung eines Blatts mit Algen zu beobachten, so kann das betreffende Blatt einfach entfernt werden. Der Pflanze wird dadurch kein weiterer Schaden zugefügt, denn solch ein Blatt ist für das Speerblatt ohnehin nutzlos geworden.
Der ideale Standort für Anubias barteri var. nana ist der Vordergrund des Aquariums. Dabei ist es gleichgültig, ob es sich um einen großes, mittelgroßes oder nur kleines Aquarium handelt. Unter den vielen zur Verfügung stehenden Aquarienpflanzen ist das Zwergspeerblatt eines der am besten auch für kleine Aquarien geeigneten.
Einer ihrer weiteren großen Vorteile ist sicherlich die Eignung für Cichlidenaquarien, in denen Arten gepflegt werden, die sich an Pflanzen vergreifen. Ihre Blätter sind zäh genug, um gelegentlichen Fressversuchen der meisten Buntbarsche zu widerstehen. In solchen Situationen müssen Sie sie jedoch auf einem Einrichtungsgegenstand festbinden. Ihre Wurzeln sind nicht kräftig genug, sie bei Beißversuchen im Boden festzuhalten und größere grabende Fische würden das Speerblatt entwurzeln.
Wie bei allen Rhizome bildenden Pflanzen kann die vegetative Vermehrung einfach durch Rhizomteilung erfolgen. Hierzu wartet Sie ab, bis das Rhizom groß genug ist, um in mehrere gleichgroße Stücke zerteilt zu können. Das ist dann der Fall, wenn jedes Stück wenigstens zwei bis drei gesunde Blätter und eine entsprechende Menge Wurzeln besitzt. Auf diese Weise ist es jedem Teil der Pflanze möglich, sich innerhalb kurzer Zeit von der Teilung zu erholen. Bei diesem Vorgehen sollten Sie allerdings daran denken, dass Infektionen aufgrund einer Verletzung nicht nur auf Tiere beschränkt sind. Auch eine Pflanze kann einer Wundinfektion zum Opfer fallen. Das verwendete Werkzeug zum Teilen des Rhizoms, Sie es nun ein Messer oder eine Schere, muss unbedingt scharf sein, da es anderenfalls zu Gewebequetschungen kommt, die eine Vernarbung hinauszögern. Auch können Sie die Gerätschaften vor der Verwendung mit Alkohol sterilisieren. Die entstehenden Wunden sollten Sie ebenfalls behandeln, damit es nicht zu einer Ansiedlung von Bakterien oder das Eindringen eines Virus oder Pilzes kommt. Hierzu eignet sich besonders der Einsatz von Holzkohlepulver (bspw. zermahlene, gebrauchte Aktivkohle), welches einfach auf die Schnittflächen gestreut wird.
In der Natur produziert Anubias barteri var. nana selbstverständlich auch fruchtbare Samen. Deren Aussaat im Aquarium lohnt nur für die wenigen Spezialisten, die sich speziell mit Aquarienpflanzen befassen, da dieser Vermehrungsweg sehr viel Geduld erfordert. Die Samen haben nur eine zeitlich begrenzte Keimfähigkeit, die dafür sorgt, dass neue Pflanzen nur in der näheren Umgebung der Mutterpflanze entstehen. Auf diese Weise wird die Ausbreitung von Anubias auf eine kleine Bereiche beschränkt. Das ist auch die Erklärung dafür, dass die Anubias nur ein relativ kleine natürliche Verbreitungsgebiete aufweisen.
Die erste Erwähnung der Gattung wurde 1859 im „Österreichischen Botanischen Wochenblatt“ veröffentlicht. Die Gattung wurde von Schott 1857 aufgestellt. Die Anubias-Arten wachsen, besonders unter submersen Bedingungen, äußerst langsam. Die Vermehrung ist zwar leicht – durch das Abtrennen von Seitentrieben oder die Trennung der Rhizome (s. o.). Doch bevor eine Pflanze die nötige stattliche Größe erreicht, sodass sie Seitentriebe entwickelt, können durchaus zwei bis drei Jahre vergehen.
Einige weitere Arten für Aquarien und Paludarien
Anubias afzelii Schott, 1857
Afzels Speerblatt
Sie ist in Senegal, Guinea, Sierra Leone und Mali zu finden. Dort lebt sie an Bächen und Sümpfen im dichten Regenwald. Es sind kräftige Sumpfpflanzen, die durchaus eine Höhe von 1 m erreichen können. Das Rhizom kann einen Durchmesser von 4 cm erreichen. Die Blätter haben eine hell- bis dunkelgrüne Farbe. Junge Blätter sind manchmal rötlichbraun. Die Blattstiele sind bis zu 10 cm lang, die Blätter selbst werden etwa 20 cm lang und bis 10 cm breit. Sie haben eine schmal-lanzettliche bis elliptische Form. In der Pflege lieben sie einen hellen, aber schattigen Standort.
Sie bevorzugen 22 bis 26 °C und sind aquaristisch nur für sehr große Aquarien zu empfehlen, die mit weichem bis mittelhartem Wasser gefüllt sind. Für Paludarien sind es ideale Pflanzen, sie blühen darin auch recht leicht und entwickeln ihre dreikammrigen, beerenartigen Früchte, die viele Samen enthalten. Allerdings lieben sie für diese Pflege eine hohe Luftfeuchtigkeit.
Anubias barteri Schott, 1860
Barters oder Westafrikanisches Speerblatt
Diese Art ist in fünf Varietäten unterteilt. Einige wurden zeitweilig auch als eigenständige Arten angesehen und es sicherlich davon auszugehen, dass zumindest einige in Zukunft diesen Status zurückerhalten werden.
Anubias barteri hat folgende Synonyme: A. congicum, A. nana, A. lanceolata, A. lanceolata var. angustifolia und A. minima. Ihre Heimatgebiete finden sich in Guinea, Liberia, Elfenbeinküste, Nigeria, der Insel Fernando Po, Kamerun, Gabun und im Kongobecken. Dort wächst sie an schattigen Stellen entlang der Wasserläufe in den Wäldern im Sand, auf Steinen oder auf altem Holz. Meist lebt sie emers, doch zeitweilig auch submers.
Bei submerser Pflege ist das Wachstum langsam. Das Rhizom kann bis zu 1 cm stark werden. Die Blätter sind ledrig und sehr hart. Deshalb ist sie für Cichlidenaquarien ideal.
Anubias barteri var. angustifolia Crusio, 1979
Schmalblättriges Speerblatt
Ein Synonym ist A. lanceolata var. angustifolia. Diese Varietät ist in Guinea, Liberia, Elfenbeinküste und Kamerun zu finden. Die im Handel selten angebotene Form ist problemlos an Aquarienbedingungen zu gewöhnen. Die hell- bis dunkelgrünen Blätter werden meist 10 cm lang und 2 cm breit. Sie haben eine lanzettliche bis eiförmige Gestalt, sind an der Basis meist gerundet, aber auch eine herzförmige Form ist möglich. Die Blattstiele können über 6 cm lang werden. Am besten gedeihen sie bei 22 bis 26 °C.
Anubias barteri var. barteri Schott, 1857
Breitblättriges, Westafrikanisches oder Barters Speerblatt
Die Stammform ist in Südostnigeria, Kamerun und Äquatorial-Guinea zu finden. Sie wächst dort an schattigen bis voll der Sonne ausgesetzten Uferregionen der verschiedensten Gewässertypen. Bei Hochwasser ist sie meist untergetaucht. Auch nasse, moorige Standorte im dichten Regenwald werden von ihr bewachsen. Als Sumpfpflanze kann sie eine Höhe von 40 cm erreichen. Ihre Blätter werden 10 bis 20 cm lang und 5 bis 10 cm breit. An der Basis können sie stumpf oder leicht herzförmig sein. Sie sind vorn spitz auslaufend und haben eine dunkelgrüne Farbe.
Diese Varietät ist für Aquarien sehr zu empfehlen, da sie sich gut an die dauerhaft submerse Pflege anpasst und hier meist nur eine Höhe von etwa 20 cm erreicht. Sie möchte 22 bis 26 °C angeboten bekommen, verträgt aber eine Spanne von 15 bis 30 °C.
Anubias gigantea Hutchinson, 1939
Riesenspeerblatt
Als Synonyme gelten A. gigantea Chevalier und A. hastifolia. Diese Art ist nur für Paludarien und sehr hohe Aquarien geeignet. Die kräftige Sumpfpflanze ist in Guinea, Sierra Leone, Liberia, Elfenbeinküste und Togo halbuntergetaucht an Ufern von Bächen oder in diesen zu finden. Das Rhizom wird 1,5 bis 3 cm dick, der Blattstiel kann bis zu 65 cm lang werden. Die 10 bis 30 cm langen und 6 bis 17 cm breiten, am Rand glatten Blätter fühlen sich ledrig an. Die Blattform ist sehr variabel, die Blätter haben eine mittel- bis dunkelgrüne Farbe.
Diese Pflanze wächst ausgesprochen langsam. Sie passt sich einer submersen Pflege nur widerwillig an.
Anubias gracilis Hutchinson, 1939
Dreieckiges oder Zierliches Speerblatt
Diese in Guinea und Sierra Leone vorkommende Pflanze wird gegenwärtig in Deutschland nur sehr selten kultiviert. Für Paludarien ist sie sehr gut, für Aquarien weniger gut geeignet. In ihrer Heimat wächst sie an feuchten Standorten an Bächen, mitunter auch semiemers in ihnen. Die Rhizome werden 1 bis 1,5 cm dick. Der Blattstiel kann eine Länge von 60 cm erreichen, die Blätter selbst werden 10 bis 40 cm lang und 10 bis 20 cm breit. Die Blattform ist variabel, oft sind die Blätter dreilappig, und deren Oberfläche ledrig. Die Farbe ist glänzend grün und die Unterseite hell.
Anubias heterophylla Engler, 1879
Verschiedenblättriges Speerblatt
Synonyme sind A. congensis, A. congensis var. crassispadix, A. affinis, A. engleri und A. bequaerti. Das Speerblatt wird in Kamerun, Äquatorial-Guinea, Gabun, Kongo und in Cabinda in Angola gefunden. Dort besiedelt es schattige, feuchte Standorte und wurde auch submers wachsend gefunden. Von ihm sind drei Varietäten bekannt, die sich in der Blattform unterscheiden. Es handelt sich um eine Sumpfpflanze, die aber ein gutes Anpassungsvermögen an submerse Bedingungen und somit an die Aquarienhaltung besitzt.
Im Aquarium bleibt die Pflanze erheblich kleiner, als in der Natur. Das Rhizom kann 2 cm dick, die Blattstiele können bis 60 cm lang und die schmal elliptischen bis lanzettlichen Blätter 10 bis 30 cm lang sowie 3 bis 13 cm breit werden. Sie enden spitz. Die Farbe ist mittelgrün und sie sind kaum gewellt. Die Pflanze wächst ausgesprochen langsam und ist in der Natur – wie auch im Aquarium – recht selten.
Anubias heterophylla, das Verschiedenblättrige Speerblatt zeichnet sich durch ein relativ dickes Rhizom und durch seine manchmal ungewöhnlichen Blattformen aus. Anders als seine kleine Verwandte neigt diese Art viel mehr dazu, aus dem Wasser herauszuwachsen. Deshalb ist die Pflege im oben offenen Aquarium oder im Paludarium günstig, zumal die Pflanze gut 50 cm Wuchshöhe erreichen kann. Jedoch ist die Pflanze auch an die dauerhafte Haltung unter Wasser anpassungsfähig, sofern das Aquarium mindestens 60 cm Höhe besitzt, sodass dieses Speerblatt nicht bis unter die Deckscheiben wachsen kann. Blätter, die unter den Deckscheiben der Aquarien kleben, trocknen nämlich aus und verbrennen, wodurch nicht nur diese Blätter zerstört werden, sondern auch das Wachstum der Pflanzen gestört wird. Außerdem werden die Deckscheiben dadurch getrübt und es wird eine häufigere Säuberung notwendig. Für die Aquarienpflege ist weiches bis mittelhartes Wasser zu empfehlen.
Alle Arten wachsen langsam, unter Aquarienbedingungen sogar sehr langsam. Sie sind aber dafür äußerst ausdauernd und somit ständig dekorativ. Nur wenn die Blätter veralgen, werden sie unschön. Deshalb müssen die befallenen Blätter von Zeit zu Zeit entfernt werden. Da die Blätter ziemlich hart sind und eine ledrige Haut haben, ist alternativ das Abreiben der Algen oft recht einfach.
Jürgen Schmidt
Die Wasserähren der Gattung Aponogeton
Wasserähren sind wunderschöne Pflanzen, denen ohne Zweifel ein besonderer Platz in einem Aquarium zusteht. Viele von ihnen wären auch für Diskusaquarien geeignet, würden sie denn gepflegt. Eigentlich sind die Aponogeton-Arten in der Aquaristik immer noch eher unverstanden. Um ihre Kulturansprüche ranken sich zahlreiche Gerüchte. Der größten Mehrheit dieser Pflanzen ist allerdings eine Ruhephase gemeinsam. Aber zumindest wenn der Aquarianer sich für die Hybriden entscheidet, ist die Kultur ziemlich einfach.
Die Arten der Gattung Aponogeton haben eine riesige Verbreitung. Aponogeton beinhaltet etwa 50 Arten, die sich auf die Kontinente Afrika, einschließlich Madagaskar, Asien und Australien verteilen. Aponogeton sind sowohl auf Meereshöhe als auch noch in 2300 m Höhe anzutreffen.
Allgemeine Merkmale: Die Bezeichnung Aponogeton ist aus zwei keltischen Worten abgeleitet: Apon bedeutet Wasser und Geiton heißt so viel wie nahebei. Im heutigen Sprachgebrauch sind die Pflanzen als Wasserähren bekannt. Die Familie Aponogetonaceae ist monotypisch; mit anderen Worten – diese Familie beinhaltet nur eine einzige Gattung, nämlich Aponogeton.
Wasserähren sind grundsätzlich submers wachsende Pflanzen und daher bestens für ein Leben im Aquarium geeignet. Speziell die Arten aus Asien und Australien sowie jene von Madagaskar gedeihen bei einer ständig untergetauchten Haltung gut.
Vom afrikanischen Kontinent stammende Vertreter leben im Gegensatz dazu in der Natur meist nicht während des gesamten Jahrs submers, sondern lediglich während der Regenzeiten. In den Trockenzeiten verlieren sie ihr Laub und überdauern die entsprechenden Phasen dank ihrer Bulben – das sind knollen- oder zwiebelähnliche Gebilde. Ihre Entwicklung ist da-her von jahreszeitlich bedingten Veränderungen des Wasserstands geprägt.
Die afrikanischen und madagassischen Arten machen jedes Jahr eine Ruhephase durch, die mit der Trockenzeit oder dem Winter am natürlichen Standort korrespondiert. Auf den Hochebenen Madagaskars übersteigt zum Beispiel die maximale Temperatur während des Winters kaum einmal die Marke von 18 oder 19 °C; das Minimum liegt bei 9 bis 10 °C. Hieraus erklärt sich, warum die Pflanzen nach dem Einsetzen in das Aquarium schnell und wuchernd wachsen, um sich dann langsam wieder zurückzubilden.
In der freien Natur überdauert der bulböse Wurzelstock lange Trockenzeiten bei niedrigen Temperaturen. Mit Einsetzen der Regenzeit und dem damit einhergehenden Anstieg der Temperaturen werden dann hieraus neue Blätter ausgetrieben.
Einige Arten, wie zum Beispiel Aponogeton junceus, haben im Verlauf ihrer Evolution die amphibische Lebensweise aufgegeben und sich stattdessen an ständig submerse Standorte angepaßt. Hierbei entwickelten sie veränderte Blätter, die einen Wasserstand von wenigstens 10 cm erforderlich machen und überwanden die ganz beträchtlichen Schwierigkeiten, die ein Leben in größeren Tiefen mit sich bringt.
Andere afrikanische Arten, zum Beispiel Aponogeton distachyos, erreichen gut einen Meter Höhe und bilden große, an der Wasseroberfläche treibende Blätter aus. Sie eignen sich naturgemäß besonders gut zur Bepflanzung von Freianlagen.
Die besagte Phase der Ruhe existiert bei den asiatischen Vertretern nicht; lediglich weist noch eine periodische Verlangsamung des Wachstums oder ein zeitweiser Wachstumsstillstand auf einen entsprechenden entwicklungsgeschichtlichen Ursprung hin.
Essbar: Einige Aponogeton gelten als Nahrungsmittel. Aponogeton lakhonensis wird beispielsweise in Thailand unter der Bezeichnung Pak Kuap als Salat geschätzt, und in Afrika werden die Rhizome von Aponogeton verspeist. Die Aborigines Australiens rösten andererseits „Cob-oo- ree“ (Wilde Kartoffeln) im Feuer – es handelt sich dabei um die Bulben von Aponogeton queenslandicus.
Wasserähren sind Rosettenpflanzen, das heißt ihre Blätter sprießen in einer kranzartigen Anordnung aus der Wurzel. Letztere ist dabei als Rhizom ausgebildet und besitzt die Gestalt einer röhren- oder eiförmigen Bulbe. Ein Rhizom ist dabei ein unterirdisch oder auf dem Boden kriechender Sproß, von welchem Wurzeln austreiben, die die Pflanze an einem Standort verankern. Typischerweise gehen damit im Allgemeinen auf Stielen sitzende Blätter einher, die vergleichsweise lang, dabei jedoch recht variabel von lanzettförmiger oder ovaler Gestalt sein können. Der Blattstiel ist somit die vegetative Verbindung zwischen der Wurzel und der Blattfläche. Letztere kann unter Wasser stehen oder auch an der Wasseroberfläche treiben.
Bei der Mehrzahl der Arten sind die submersen Blätter dünn und mehr oder weniger durchscheinend, und ihre Ränder sind in aller Regel gewellt. Hierzu zählen unter ande-rem Arten wie Aponogeton crispus, A. undulatus etc. Aponogeton madagascariensis besitzt als einzige innerhalb dieser Gattung durchbrochene Blätter. Auch Aponogeton rigidifolius nimmt mit ihren deutlich fleischigeren, an manche Cryptocoryne-Arten erinnernden Blättern eine Sonderstellung ein.
In der freien Natur vermehren sich Aponogeton hauptsächlich durch Aussaat. Nur zwei Arten pflanzen sich eher spontan auf vegetative Weise fort:
– Aponogeton undulatus bildet natürliche Klone in Form von Tochterpflanzen an den Blütenstielen aus, wo plötzlich Wurzeln und Blätter erscheinen.
– Aponogeton rigidifolius besitzt ein sich reich verzweigendes Rhizom, aus dem neue Pflanzen austreiben.
Die sexuelle Vermehrung: Diese Pflanzen treiben nötigenfalls mehr als einen Meter lange Stängel über die Wasseroberfläche hinaus, die eine aus zahlreichen weißen, gelblichen, bläulichen oder rosafarbenen Einzelblüten bestehende, ährenartige Infloreszenz, einen Blütenstand, trägt. Die einzelnen Blüten sind winzig klein, unauffällig und verleihen der Ähre ein stark gezähntes Aussehen. Sie sind sessil, das heißt sie sitzen direkt auf dem Stängel auf und haben keine Blütenstiele. Als zweigeschlechtliche Blüten weisen sie sowohl Staubgefäße (männlichen Geschlechtsanlagen) als auch einen Stempel (weiblichen Geschlechtsanlagen) auf. Sie verbreiten einen sehr angenehmen Duft.
Solange sich die Ähre noch unter Wasser befindet, wird sie durch eine Spatha geschützt, also ein modifiziertes Blatt, welches die Infloreszenz umhüllt. Dieses rollt sich auf, wenn der Blütenstand die Wasseroberfläche durchbrochen hat.
– Die asiatischen und australischen Arten tragen eine einzige Ähre an einem Blütenstiel und werden daher als monostachysch bezeichnet.
– Die afrikanischen Arten bilden hingegen einen gegabelten Blütenstand aus, die sich aus zwei bis fünf einzelnen Ähren zusammensetzt. Die entsprechenden Arten werden daher als polystachysch oder zumindest als distachysch (zweiährig) betrachtet.
In der Natur erfolgt die Bestäubung auf entomochore Art und Weise, das heißt durch die Verschleppung von Blütenstaub durch Insekten, die von den Farben und dem Geruch der Blüten angelockt werden. Die reifen Blüten jeder Pflanze können daher mit dem Pollen anderer Blüten derselben oder einer anderen Pflanze befruchtet werden. Letztere kann derselben Art, sehr wohl aber auch einer anderen Art angehören, so dass man überaus häufig auf natürlich entstandene Hybriden (Kreuzungsprodukte) von Aponogeton trifft.
Unter Aquarienbedingungen wird die Befruchtung der Blüten mit einem kleinen Seidenpinsel, einem an einem kleinen Stiel befestigten Stück Mullgaze oder einfach durch Aneinanderreiben einer Ähre an einer anderen durchgeführt. Im Fall einer polystachyschen Art kann man dazu dieselbe Pflanze verwenden; handelt es sich um eine monostachysche Art, benö-tigt man natürlich zwei blühende Exemplare. Ergibt es sich, dass mehrere Ähren einer Pflanze oder mehrere Pflanzen gleichzeitig blühen, lässt sich die Befruchtung einfach dadurch arrangieren, dass man die entsprechenden Ähren übereinander hält und die obere leicht schüttelt. Der gelbe Pollen rieselt auf diese Weise auf die darunter gehaltene Ähre und bleibt an den klebrigen Stempeln der einzelnen Blüten haften.
Die durch die natürliche oder künstlich erfolgte Befruchtung erhaltenen Samenkörner treiben zunächst auf der Wasseroberfläche, sinken dann jedoch auf den Boden. Sie messen 5,0 bis 7,5 mm und sind in luftgefüllten Follikeln eingehüllt. Auf diese Weise wird den ansonsten nicht schwimmfähigen Samenkörnern das Treiben mit der Strömung ermöglicht, so dass sie sich mitunter erst sehr weit von der Mutterpflanze entfernt ansiedeln. Nach Ablauf von ungefähr 24 Stunden reißt die Hülle des Samens auf, und letzterer sinkt auf den Grund des Gewässers.
Der Same keimt sofort und treibt kleine Wurzeln aus, die die neue Pflanze an ihrem zukünftigen Standort verankern. Im Aquarium empfiehlt es sich, nach einer erfolgreichen Befruchtung die reifen Samen einzusammeln, bevor sie von der Ähre ins Wasser fallen. Zum Einen erhält man auf diese Weise alle Samen, auch jene, die aus welchen Gründen auch immer nicht ins Wasser gelangen, und zum Anderen verhindert man die Verluste solcher, die in die Ecken des Aquariums getrieben werden oder an anderen ungünstigen Standorten keine Überlebenschance haben.
Die geernteten Samenkörner streut man anschließend in einem Aquarium mit einer 5 bis 8 cm hohen Schicht gewaschenen Sands aus, der etwa 10 cm hoch mit Wasser bedeckt ist, das seinerseits eine Temperatur von ungefähr 20 bis 25 °C aufweist. Einige Monate später kann man die Nachzuchtpflänzchen dann in mit Fischen bevölkerte Aquarien umsetzen; davor vertragen sie mit organischen Stoffen belastetes Wasser nicht.
Exzellente Ergebnisse erzielt man auch, wenn man die Samenkörner über einen Zeitraum von einem oder zwei Monaten in einer Flasche mit sauberem Wasser aufbewahrt und die Sprößlinge dann in ein Aquarium ohne Fischbesatz überführt, wenn die Blätter auf etwa 25 mm und die Wurzeln auf 50 mm herangewachsen sind. Wenn man sich an diese Vorgehensweise hält, bereitet die Vermehrung dieser Pflanze über Samen keinerlei Schwierigkeiten.
Die Beleuchtung sollte intensiv sein. Eine ideale Situation ergibt sich, wenn das betreffende Aquarium für drei bis vier Stunden täglich direktes Sonnenlicht erhält. Die noch rhizomlosen Pflänzchen kann man zwei bis drei Monate nach dem Auskeimen der Samen in ein mit Fischen besetztes Aquarium umsetzen, sofern die Blätter zu diesem Zeitpunkt eine Länge von wenigstens 5 cm erreicht haben.
Die vegetative Vermehrung: Diese Form der Fortpflanzung ist hier im Allgemeinen weniger einfach als bei anderen Aquarienpflanzen, erweist sich jedoch bei zwei von den Aquarianern besonders geschätzten Arten als durchaus simpel.
– Bei Aponogeton rigidifolius wird das röhrenartige Rhizom einfach zwischen den einzelnen Wachstumsknoten geteilt.
– Im Fall von Aponogeton undulatus ist es noch einfacher. Hier trennt man lediglich die am Blütenstängel der Mutterpflan-ze entstehenden Pflänzchen ab, wenn diese einige Würzelchen gebildet haben und pflanzt sie in den Boden. Als Faustregel darf man mit bis zu 20 neuen Pflanzen rechnen, die eine Mutterpflanze an vier bis fünf Blütenstängeln innerhalb einer Wachstumsperiode ausbildet.
Die Teilung des Rhizoms von anderen Arten ist hingegen eine weitaus diffizilere Angelegenheit. Als Werkzeug sollte man hierbei für einen sauberen Schnitt unbedingt ein zuvor mit Alkohol sterilisiertes, dünnes, scharfes Messer oder ein Skalpell verwenden. Die lebenden Abschnitte des Rhizoms sollten anschließend ebenfalls desinfiziert werden, um einem Verfaulen entgegenzuwirken. Hierzu empfiehlt es sich, die Schnittstellen mit pulverisierter Holzkohle zu versiegeln. Bei einer korrekten Vorgehensweise sollten an den untergetauchten Rhizomstücken innerhalb weniger Tage zunächst neue Blätter und dann auch Wurzeln erscheinen. Dieses Prinzip trifft auch auf die Bulbenteilung bei gut entwickelten Exemplaren von Aponogeton madagascariensis zu.
Schwierige Kultur: Im Gegensatz zu Hybriden von Aponogeton-Arten erweist sich die Kultur von reinerbigen Pflanzen als relativ schwierig. Hinzu kommt, dass viele Aquarianer offenbar unter dem Eindruck stehen, dass diese Arten zu ihrem Gedeihen kein nährstoffhaltiges Bodensubstrat benötigen würden. Diesem Trugschluß liegt wohl zugrunde, dass eine gute Pflanze eine schöne Bulbe besitzt und daher auch in sauberem, gewaschenem Sand ohne weitere Zufuhr von Nährstoffen über einen Zeitraum von vier bis acht Monaten stets neue Blätter treiben und sogar einen Blütenstand hervorbringen kann.
Tatsächlich lebt eine unter solchen Bedingungen gehaltene Pflanze jedoch von den in der Bulbe angespeicherten Reserven. Von den im Wasser gelösten Nährstoffen verwertet sie hingegen nur wenig. Diese Art der Energieversorgung hat logischerweise irgendwann einmal ein Ende. Die Bulbe ähnelt dann einem leeren Sack und geht in Fäulnis über. Das Aquarium muss aus diesem Grunde unbedingt über ein Bodensubstrat verfügen, das reich an Nährstoffen ist. Günstig für ein gesundes Wachstum ist beispielsweise das Eingraben von Düngertabletten in der Nähe der Wurzeln.
Außerhalb der natürlichen Wachstumspausen sind Aponogeton beeindruckende und widerstandsfähige Pflanzen mit einem geradezu erstaunlichen Wachstumsvermögen. Sie eignen sich daher besonders für große Aquarien mit wenigstens 40 oder 50 cm Höhe, in denen man ihnen genügend Raum für eine ungehinderte Ausbreitung lassen kann.
Mit Ausnahme vielleicht von bestimmten Varietäten mit durchbrochenem Blattwerk, Aponogeton madagascariensis, erhält man ausgezeichnete Ergebnisse, wenn alle Haltungsbedingungen erfüllt werden. Grundsätzlich mögen sie es beispielsweise überhaupt nicht, in ein kalkhaltiges Substrat gepflanzt zu werden oder in sehr hartem Wasser leben zu müssen.
Die Beleuchtung sollte für die Mehrzahl der Arten intensiv sein (1 Watt pro Liter Wasser) und besonders die blauen und roten Bereiche des Spektrums berücksichtigen.
Die madagassischen Arten verlangen gewöhnlich eine Temperatur zwischen 18 und 24 °C, einen pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5, eine Gesamthärte von 5 bis 8 °dGH und, für die Puristen, eine Leitfähigkeit von weniger als 300 µS/cm. Die in Asien beheimateten Vertreter stellen ungefähr die gleichen Ansprüche, jedoch dürfen die Temperaturen hier getrost etwas höher sein und zwischen 22 und 26 °C liegen.
Neben diesen technischen Grundvoraussetzungen ist es zum Erhalt gesunder Aponogeton unabdingbar, dass man ihnen die Beibehaltung ihres natürlichen Jahresrhythmus ermöglicht. Dieser besteht aus:
– Einer vegetativen Wachstumsphase von März bis Mai.
– Einer Blühphase von Mai bis Juni.
– Einer Phase der Samenreifung von Juni bis Juli.
– Einer Phase, während der Nahrungsreserven in der Bulbe angelegt werden, von August bis Oktober.
– Einer vegetativen Ruhephase von November bis Februar.
Letztere wird dadurch möglich, dass man die Temperatur in dem betreffenden Aquarium während des Winters auf 8 bis 10 °C sinken lässt – vorausgesetzt natürlich, dass der sonstige Besatz dieses Aquariums eine derartige Behandlung ebenfalls verträgt. Die Pflanze stellt daraufhin jegliches Wachstum ein und verliert sämtliche Blätter. Ende Februar oder Anfang März hebt man die Werte wieder auf 18 bis 20 °C an. Innerhalb weniger Tage erwachen die Bulben zu neuem Leben und treiben neue Blätter aus, die binnen von zwei Wochen bereits 20 cm Länge erreicht haben können. Damit hat ein neuer Zyklus seinen Anfang genommen.
Ist es nicht möglich, die Temperaturen in dem normalen Aquarium wie zuvor beschrieben zu senken – und das dürfte in den meisten Fällen so sein – sollte man die Pflanzen in ein eigens dazu abgestelltes, kleines Aquarium umsetzen, wenn eine Verlangsamung des Wuchses erkennbar wird. In diesem Aquarium sollten sich keine Fische befinden, da die Pflanzen – wie gesagt – empfindlich auf organische Abfallprodukte reagieren. Hier werden die Temperaturen nun nach und nach auf 10 bis 12 °C für madagassische, bzw. auf 15 bis 18 °C für asiatische Arten gesenkt und über zwei bis vier Monate beibehalten. Nach Ablauf dieser Zeit werden sie allmählich wieder auf die normalen Werte angehoben, um die Bulben „aufzuwecken“. Sowie diese auszutreiben beginnen, das heißt wenn die Wurzeln einige Zentimeter lang und die neuen Blätter auf ungefähr 5 cm herangewachsen sind, werden die Pflanzen wieder an ihre angestammten Plätze im Aquarium zurückgebracht.
Die letzte Alternative besteht noch darin, lediglich die Bulbe zu überwintern, die zuvor von sämtlichen Blättern befreit und in einen mit Sand oder Flusskies gefüllten Behälter überführt wurde, in dem sie leicht feucht gehalten wird. Dieser Behälter wird an einem dunklen und feuchten Ort bei Temperaturen zwischen 10 und 18 °C für die Dauer von etwa zwei Monaten aufgestellt. In diesem Fall sollte die Bulbe wieder eingepflanzt werden, wenn sie von sich aus neue Triebe hervorbringt. Es ist unnötig, sie besonders tief einzupflanzen. Auf diese Weise überwinterte Bulben wachsen anschließend besonders schnell.
Wem die Haltungsansprüche dieser reinerbigen Arten von Aponogeton zu aufwendig erscheinen, sollte sich den Hybriden zuwenden. Mit diesen Pflanzen verhält es sich nämlich völlig anders.
Ungeachtet ihrer Handelsbezeichnungen sind die meisten angebotenen Pflanzen tatsächlich Artbastarde. Sie sind aus der natürlichen Kreuzung von reinerbigen Arten wie Aponogeton boivinianus, Aponogeton madagascariensis, Aponogeton crispus und Aponogeton ulvaceus in den Wasserpflanzengärtnereien oder den Aquarien von Liebhabern entstanden. Diese Hybriden vermehren sich auf einfachste Weise durch künstliche Befruchtung und bringen immer wieder neue Kreuzungsprodukte hervor. Unter diesen neuen Kreuzungen überleben stets die für ein Leben in den Aquarien am besten angepaßten, sodass sie schließlich die idealen Aquarienpflanzen darstellen. Ihre Ansprüche an die Zusammensetzung des Bodengrunds oder an die chemisch-physikalische Beschaffenheit des Wassers sind in keinster Weise außergewöhnlich. Die Ruhephase ist unterdrückt, und die Pflanzen blühen eigentlich das ganze Jahr lang. Darüberhinaus produzieren sie auch noch fertile Samen. Sie besiedeln Tümpel und Teiche ebenso wie schnellfließende Wasserläufe und die Überschwemmungsbereiche von Flüssen.
Viele Arten und Hybriden sind immer noch wenig bekannt, da sie in Gebieten vorkommen, die für die Liebhaber von Wasserpflanzen ansonsten nicht besonders interessant erscheinen. Einige, wie zum Beispiel Aponogeton appendiculatus, vertragen vorübergehend sogar einen Standort in Brackwasser.
Die am häufigsten angebotenen Hybriden haben Blätter von 30 bis 40 cm Länge – ein Merkmal, das wahrscheinlich von Aponogeton crispus oder Aponogeton ulvaceus stammt – mit leicht gewellten Blatträndern und weißen, blauen oder malvenfarbenen Blüten. Die Bastardzucht zwischen diesen beiden Arten ist nur durch das Übertragen von Pollen von Aponogeton crispus (einer indischen Art) auf den Stempel von Aponogeton ulvaceus (eine madagassische Art) möglich, nicht jedoch umgekehrt. Die Verfahrensweise ist damit identisch mit jener zwischen Aponogeton satarensis (indisch) und Aponogeton decaryi (madagassisch), wo der Blütenstaub ersterer den Stempel zweiterer befruchtet. Mit Sicherheit kann man daher annehmen, dass die Verwandtschaftsverhältnisse innerhalb dieser Gattung eines Tages durch cytologische Experimente geklärt werden, also durch gezielte Hybridisation und die Beurteilung der dabei entstehenden Ergebnisse.
Jürgen Schmidt
Die Wasserkelche der Gattung Cryptocoryne
Namenswirrwarr: Mit der Gattung Cryptocoryne haben sich im Laufe der Zeit viele Wissenschaftler intensiv beschäftigt. So kam es zu Artbeschreibungen, die später als Synonyme erklärt wurden.
Durch heute leichter möglich gewordene Sammelreisen ist es durchaus wahrscheinlich, dass noch gültige Arten als Synonyme erkannt werden und umgekehrt. Ist doch die Variationsbreite der einzelnen Arten sehr groß, denn die Pflanzen reagieren auf Milieuveränderungen mit Veränderungen ihres Erscheinungsbilds. Die Blätter können kleiner oder größer sein und auch die Farben prägen sich unterschiedlich aus. Ferner soll es in der Natur zu Kreuzungen zwischen einigen Arten kommen, welche die Schwierigkeiten innerhalb der Namensgebung noch erhöhen. Gegenwärtig sind etwa 60 Arten anerkannt. Nicht alle eignen sich zur Pflege im Aquarium. Deshalb wird in diesen Ausführungen auf solche verzichtet.
Wasserkelche – so lautet der deutsche Name der Pflanzengattung Cryptocoryne: Als ich 1945 mit der Aquaristik begann, waren Pflanzen dieser artenreichen Gattung sehr selten. Wenn ein Aquarianer in den 40er Jahren einmal einen Ableger bekam, dann wurden folgende Pflegehinweise gegeben:
a) Die Pflanzen wollen immer warme Füße haben – damals leicht zu realisieren. Waren doch die Aquarien Rahmenbecken, die unter der Bodenscheibe noch ein Blech hatten und mit einem kleinen Bunsenbrenner mittels Stadtgas beheizt wurden.
b) Die Pflanze nie in den Bodengrund einpflanzen, sondern mittels Pflanzennadeln, dies waren U-förmige, aus Glas bestehende Gebilde, auf dem Bodengrund des Aquariums verankern. Die Pflanzen sollen sich mit den neu austreibenden Wurzeln selbst im Bodengrund festwachsen.
c) Der beste B0dengrund ist zerkleinerter, ausgebrannter Lehm. Dieser wurde aus abgerissenen Kachelöfen gewonnen und unter einer Schicht gewaschenem Kies deponiert.
d) Die Pflanzen nicht unter zwei Jahren Wachstum aus dem Bodengrund nehmen! Nur eventuell vorhandene Ableger dürfen entnommen werden.
Veraltet: Heute sind diese Ratschläge, waren sie doch gut gemeint und auf Erfahrungen beruhend, meist der sogenannte Schnee von gestern. Doch einige Erkenntnisse unserer Altvorderen stimmen heute noch. So triff es zu, dass die Pflanzen lehmigen und nahrhaften Bodengrund lieben und in ihrem Wachstum möglichst nicht gestört werden wollen.
Eine Erkenntnis bei der Pflege dieser Pflanzen ist, zumindest für mich, recht neu: Pflegt der Aquarianer eine Wasserkelchart über Jahre im Aquarium, so kann es schließlich passieren, dass der ganze, schöne Bestand binnen kurzer Zeit zusammenbricht. Pflanzen anderer Arten der gleichen Gattung sind im gleichen Aquarium oft nicht betroffen. Lange glaubten wir, dass die noch recht wenig erforschte so genannte Cryptocorynenkrankheit ursächlich sei. Auf diese Krankheit, die es tatsächlich gibt, will ich hier nicht näher eingehen. Heute ist bekannt, dass Pflanzen dem Boden die für sie speziellen Nährstoffe entziehen und somit schließlich keine Lebensgrundlage mehr haben. Beläßt der Aquarianer die Rhizome im Aquarium, denn der B0dengrund regeneriert sich relativ schnell, so kann er nach wenigen Wochen wieder neue Pflanzen wachsen sehen, und nach einer gewissen Zeit, circa einem halben Jahr, steht eine neue Pflanzenpracht.
Wo bekommen wir Wasserkelche? Heute lassen sich recht viele Arten dieser Gattung im Z00handel erwerben. Jetzt haben wir mit einer anderen Hürde zu kämpfen, um unsere Aquarien dauerhaft mit einem schönen Pflanzenbesatz zu schmücken und so den Fischen möglichst optimale Lebensbedingungen zu bieten. Die Pflanzen dieser Gattung eignen sich sehr gut für eine Zellvermehrung; ich konnte dies in Wasserpflanzengärtnereien sehen. Aus einer Pflanze, die unter Laborbedingungen in einzelne Zellen zerteilt wird, entstehen Hunderte neue Pflanzenkeimlinge. Diese auf spezieller Nährlösung herangezogenen Pflänzchen werden in Wasserpflanzengärtnereien wieder auf Nährlösungen unter naturähnlichen Bedingungen, sind doch fast alle Arten dieser Gattung Sumpfpflanzen, herangezogen. Haben sie eine bestimmte Größe erreicht, werden sie im Wasser untergetaucht und nach einer Anpassungszeit dem Handel übergeben.
Solch künstlich hochgezüchtete Pflanzen haben im Aquarium nur eine geringe Überlebenschance. Ob die Überlebenden sich einmal zu prächtigen Pflanzen ihrer Art entwickeln, muß abgewartet werden. So etwas ist keinem Hobbyaquarianer zuzumuten, der sich ein Aquarium einrichtet und längere Zeit Freude daran haben möchte. Nichts gegen die Nutzung wissenschaftlicher Erkenntnisse, doch hier wird zu massenhaft produziert. So ist es besser, wenn interessierte Liebhaber versuchen, diese Pflanzen von alteingesessenen Aquarianern, die meist von ihrem Bestand etwas abgeben, zu bekommen. Diese Pflanzen halten sich im Aquarium, der Liebhaber hat seine Freude daran und nach einiger Zeit ist er selbst in der Lage, nachgezogene Pflanzen abzugeben. Trotz dieser leider auch etwas negativen Hinweise möchte ich die Gattung detailierter vorstellen. Denn die Pflanzen sind pflegeleicht, Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel. Sie sind dekorativ und kommen mit recht wenig Licht aus. Die Arten der Gattung Cryptocoryne stammen alle aus dem tropischen Asien. So sind die einzelnen Arten in Indien, auf Sri Lanka, Borneo, Sumatra, auf der Malaiischen Halbinsel, in Myanmar, Thailand, Vietnam, Südchina sowie auf Neuguinea und den Philippinen gefunden worden.
Kennzeichen aller Arten der Gattung: Alle Arten vermehren sich durch meist unterirdische Ausläufer und haben meist ein kriechendes Rhizom. Die Blätter sind rosettenförmig angeordnet. Leider vertragen sich die Pflanzen meist schlecht mit Arten der Gattung Echinodorus. Stehen zwei Pflanzen dieser Gattungen zu dicht beisammen, so kann es vorkommen, dass die stärkere die andere so unterdrückt, so dass die schwächere verkümmert. Nach meinen Erfahrungen ist es meist die Echinodorus. Offensichtlich vertragen sich die Wurzeln untereinander nicht, den Grund vermag ich aber nicht zu nennen. Doch Wasserkelche haben meist starke und weitausladende Wurzeln. Diese werden noch durch die sich bildenden Ausläufer verstärkt, die sofort an den Jungpflanzen neue Wurzeln treiben. Auch mit Wasserschrauben vertragen sie sich nicht gut. Haben Vallisnerien sehr dünne Wurzeln, die sich bei alten Pflanzen sogar zurückbilden, so dass diese sich vom Bodengrund lösen, so scheint mir das Ursächliche für das Nichtvertragen ebenfalls im Wurzelbereich der Pflanzen zu suchen zu sein.
Blüten: Zu den Blüten der Wasserkelche mache ich keine Ausführungen. Denn der Aquarianer wird diese selten sehen.
Von den vielen bekannten Arten sind in der Regel nur zehn bis 15 in der Aquaristik verbreitet. Die anderen werden auch kultiviert, aber wegen ihrer Ansprüche nur von Spezialisten oder in botanischen Anlagen.
Für den Aquarianer sind in der Regel die Arten Cryptocoryne affinis, C. beckettii, C. cordata, C. crispatula, C. parva, C. pontederiifolia, C. undulata, C. usteriana, C. wendtii und C. x willisii interessant, weil sie sich an das Milieu im Aquarium am besten anpassen. Mitunter finden sich noch C. albida, C. aponogetifolia und C. moehlmannii. Während der letzten Jahre kam noch C. hudoroi hinzu.
Im Aquarium: Für die Pflege im Aquarium ist zu beachten: In einem Bodengrund aus Sand, möglichst lehmhaltig, und Kies gedeihen die Pflanzen gut. Bevorzugt verwende ich lehmigen, ungewaschenen, feinkörnigen Kies. Darauf kommt eine Schicht von etwa 1 cm gewaschenem Kies.
Die Beleuchtung darf nicht allzu hell sein. Im Aquarium reagieren die Wasserkelche empfindlich auf Lichtveränderungen. So kann bereits der Austausch von verbrauchten Leuchtstoffröhren negative Folgen haben. Die Pflanzen wollen wenigstens zwei Jahre, noch besser ist eine längere Zeit, nicht gestört werden.
Die erlaubte Ausnahme betrifft das Entfernen der Ableger. Die älteren Pflanzen reagieren schnell mit der so genannten Cryptocorynenkrankheit auf ungünstige Bedingungen. Dies ist nach neuesten Erkenntnissen keine Krankheit, sondern eine Reaktion der Pflanzen auf die veränderten Umweltbedingungen.
Im Paludarium: Die Pflanzen sind auch emers, also in der Sumpfkultur zu pflegen. Doch darauf will ich hier nicht eingehen. Denn die Freunde dieser Kulturform der Pflanzen sind nicht zahlreich, und Voraussetzung ist ein beheiztes Glashaus.
Im weiteren möchte ich näheres zu den in der Aquaristik verbreiteten Arten ausführen. Dabei werden die meistgepflegten Arten im nächsten Discus live-Heft vorgestellt.
Geeignete Arten der Gattung Cryptocoryne: Bewährte Aquarienpflanzen wie die hier vorgestellten Wasserkelche, je nach Wuchstyp für den Vordergrund, den Mittelbereich oder den Hintergrund, sind für fast alle Aquarien gut geeignet.
Aquarianer bevorzugen die Wasserkelche, weil diese mit relativ wenig Licht auskommen. Dafür benötigen sie einen guten Dünger im Bodengrund. Die wichtigsten Arten sollen hier vorgestellt werden.
Cryptocoryne affinis Hooker
Diese Cryptocoryne war die erste der Gattung, die ich pflegte. Der Wasserkelch ist heute noch im Bestand. Die Art stammt von der Malaiischen Halbinsel. Dort lebt sie als Sumpfpflanze. In der submersen Pflege, also unter Wasser, kann sie Blätter entwickeln, die bis zu 40 cm lang werden. In der emersen Pflege, in der Sumpfkultur, sind sie aber nur 20 cm. Doch ich konnte solch große Blätter im Aquarium noch nie beobachten. Längen von 25 bis maximal 30 cm konnte ich schon feststellen.
Wenn im Aquarium sehr viel Licht angeboten wird, bleiben die Blätter in Bodennähe und die Pflanze wirkt so mit den oberseitig dunkelgrünen und unterseitig kräftig dunkelroten Blättern sehr dekorativ. Die Art soll sich für die moderne Zellvermehrung nicht gut eignen. Dies ist wohl auch der Grund, dass Pflanzen dieser Art sehr selten im Handel angeboten werden. Die Pflanze liebt mittelhartes bis hartes Wasser, das leicht alkalisch sein darf. Bei 22 bis 26 °C wächst sie optimal. Gewaschener Sand reicht als Bodengrund aus und nach etwa sechs Wochen werden die ersten Ableger sichtbar. Eine Pflanze kann in circa zwei Jahren ein Aquarium von 50 x 50 cm Bodenfläche mittels ihrer Ableger völlig ausfüllen. In ihrer Heimat wurden sie in dichten Beständen auf Sandbänken kleinerer Gewässer mit starker Strömung gefunden. Die üppigsten Exemplare wachsen jedoch im Wasser.
Cryptocoryne beckettii Trimen
Die im mittleren und südwestlichen Teil von Sri Lanka verbreitete Art ist im deutschsprachigen Raum als Becketts Wasserkelch bekannt. Alston beschrieb diese Art als C. petchii, was heute als Synonym gilt. Die in ihrer Heimat als typische Sumpfpflanze lebende Art wird im Aquarium maximal 10 bis 25 cm hoch. Ich erlebte sie nur bis maximal 20 cm. Die braunrötlichen Blätter sind sehr dekorativ, besonders, wenn man die Pflanzen im Mittelbereich des Aquariums untergebracht hat.
Der Blattrand kann glatt, gewellt oder schwach gekräuselt sein. In ihrer Heimat wächst die Art an beschatteten Ufern von Bächen und Flüssen. Im Aquarium benötigt sie eine relativ lange Zeit, um sich wohlzufühlen. Dabei wächst sie im mittelharten und harten Wasser bei normalen Aquarientemperaturen gut. Ist sie einmal richtig eingewurzelt – die Wurzeln sind sehr dünn und nicht sehr weit ausladend –, dann sind auch Ableger zu erwarten. Diese sind jedoch, nach eigenen Erfahrungen, sehr langsam im Wuchs und sollten nicht unter einem Alter von einem Jahr von der Mutterpflanze getrennt werden.
Cryptocoryne cordata Griffith
Diese sehr verbreitete Art, sie wurde auf der Malaiischen Halbinsel gefunden, also in West-Malaysia bis Süd-Thailand und auf Borneo, hat viele Synonyme. So sind Namen wie C. kerrii, C. evae, C. blassii, C. siamensis und C. stonei als Synonyme bis heute bekannt. Die Pflanzen benötigen recht große Aquarien, denn sie werden darin bis zu 25 cm hoch. Die Blätter sind eiförmig bis elliptisch, laufen spitz aus und sind an der Basis stumpf oder herzförmig.
Je nach Vorkommen ist die Färbung der Blätter sehr variabel. Die Oberseite kann olivgrün, bräunlich bis kräftig bronzefarben und auch marmoriert, stets glänzend, und die Unterseite grün bis kräftig weinrot sein.
Die Art liebt ein weiches, saures Wasser, eine schwache bis mittlere Beleuchtungsstärke und einen nährstoffreichen, kalkarmen Bodengrund. Manche Formen wie die als C. blassii bekannte Variante oder C. siamensis-Formen sind recht anpassungsfähig. Sie gedeihen noch im mittelharten bis schwach alkalischen Wasser. Aus eigenen Erfahrungen bei der Pflege bei 16 °dGH und einem pH-Wert um 7 kann ich feststellen, dass sich auch diese Formen nicht auf Dauer halten. Diese Pflanze möchte es auch relativ warm haben. Ab 23 und bis 27 °C findet sich die richtige Pflegetemperatur.
In der Heimat besiedelt die Pflanze Bäche und kleine Flüsse, deren Fließgeschwindigkeit von langsam bis schnell ist. Die dort dichten Bestände wachsen sowohl im intensiven Sonnenlicht wie auch in Bereichen, wo ständig recht dunkler Schatten herrscht.
Cryptocoryne crispatula Engler
Der Grasblättrige Wasserkelch hat viele Synonyme. Seine Heimat erstreckt sich über ein riesiges Areal: Vom östlichen Indien über Thailand, Laos, Süd-Vietnam bis nach Süd-China wurde er nachgewiesen. Er ist eine typische Sumpfpflanze und erreicht als Wasserpflanze eine Größe von 10 bis 25 cm Höhe. Emers kann er bis 70 cm hoch werden. Aufgrund des riesigen Verbreitungsareals sind auch einige Varianten bekannt geworden. So können die Blätter schmal linienförmig bis lanzettförmig – ihre Breite schwankt von 2 mm bis 4 cm –, glatt und gewellt bis stark bullös (mit blasenartig genoppten Blättern) sein. Sie können schlaff hängen, aber auch steif aufrecht stehen. Die Farbe kann hell- bis dunkelgrün, aber auch bräunlich oder rötlichbraun sein. Meist ist das Blatt an der Basis schmal, selten rund. Die Blätter sind meist fein gezähnt. In Abhängigkeit von den Bedingungen an den Orten, an denen die Pflanzen aufgesammelt wurden, ist ihre Pflege im Aquarium unterschiedlich. Im Zoohandel werden sie oft als C. balansae-Varietät angeboten. Diese Pflanzen entwickeln sich im mittelharten bis harten Wasser, welches einen alkalischen pH-Wert aufweist, und bei schwacher bis mittlerer Beleuchtung recht gut.
Cryptocoryne parva de Wit
Der Kleine Wasserkelch lebt in seiner Heimat Zentral-Sri Lanka als Sumpfpflanze. Submers gepflegt, erreicht er meist nur eine Größe von 5 cm und die Blätter werden maximal 1 cm breit. Diese sind glatt, mittel- bis dunkelgrün und laufen spitz aus. Es ist die kleinste Art der Gattung, besitzt aber eine gute Anpassungsfähigkeit an die ihr gebotenen Bedingungen. Der Kleine Wasserkelch wächst recht langsam. Obwohl er in seiner Heimat nur in Weichwasserbereichen aufgesammelt werden konnte, toleriert er unter Aquarienbedingungen hartes und leicht alkalisches Wasser. An hellen Standorten können die Pflanzen aufgrund ihrer geringen Größe im Vordergrund eingesetzt werden; hier breiten sich die Blätter nahezu waagerecht aus. An schattigen Standorten wachsen die Blätter in die Höhe. Die optimalen Temperaturbereiche liegen zwischen 23 und 28 °C. Die Vermehrung erfolgt sehr langsam.
Cryptocoryne pontederiifolia Schott
Diese Art eignet sich, auch nach meinen Erfahrungen, hervorragend für Aquarien mit einer Höhe von etwa 50 cm. Als Sumpfpflanze wird sie in ihrer Heimat, der Provinz Padang auf Sumatra, bis 40 cm hoch. Im Aquarium erreicht sie nach meinen Erfahrungen eine maximale Höhe von 25 bis 30 cm. Die Blätter sind lanzett- bis schmal eiförmig und werden bis zu 8 cm breit. Bei mir erreichten sie maximal eine Breite von 5 cm. Ihre Farbe ist hell- bis olivgrün. Sie enden mit einer Spitze, und an der Basis sind sie herzförmig.
Die Pflege ist problemlos. Ein schattiger Ort reicht aus. Der Herzblatt-Wasserkelch benötigt eine Temperatur zwischen 18 und 28 °C. Werden die Pflanzen neu eingepflanzt, so benötigen sie eine recht lange Zeit, sich einzugewöhnen. Dies auch, wenn die Wasser- und Pflegebedingungen nicht verändert werden. So ist es durchaus üblich, daß umgesetzte Pflanzen, beispielsweise Ableger, zunächst ihre älteren Blätter abwerfen. Sie bilden erst neue Wurzeln aus. Wenn sie jedoch etwa sechs Monate am neuen Standort stehen, entwickeln sich schöne Pflanzen. Vor einiger Zeit stellte ich fest, dass sie die Gemeinschaft mit Vallisneria spiralis offensichtlich übelnehmen. In zwei Aquarien vermehrten sich die Vallisnerien sehr stark und die C. pontederiifolia-Pflanzen verkümmerten.
Cryptocoryne undulata Wendt
Der Gewellte Wasserkelch hat seine Heimat im zentralen Sri Lanka. Diese Pflanze wurde in früheren Jahren als C. willisii Baum geführt und ist eine alteingesessene, problemlose Aquarienpflanze. Als eigentliche Sumpfpflanze wächst sie submers in Aquarien zu einer Größe von bis zu 25 cm heran. Die eigentlichen Blätter werden nur maximal 15 cm lang, der übrige Teil ist der Stiel. Sie erreichen eine Breite von 3 cm, sind etwas gewellt und das Ende ist spitz auslaufend. An der Basis wird das Blatt schmaler. Die Blätter können glatt oder gewellt sein. Die Pflanze ist sehr dekorativ, denn ihre Blattfarbe schwankt von mittelgrün bis dunkelbraun. Die Unterseite kann grün oder braun sein. Häufig sind die Blattnerven rötlich gefärbt. Die Pflege dieser Art ist einfach. Sie paßt sich leicht an die Wasserwerte oder Beleuchtungsstärke an. Ein sandiger Bodengrund mit einer Lehmzugabe erhöht ihr Wohlbefinden. Die Temperatur liegt günstigerweise zwischen 22 und 26 °C. In ihrer Heimat wächst die Art in Bächen und Flüssen.
Cryptocoryne wendtii de Wit
In ihrer Heimat, dem zentralen, westlichen bis nordwestlichen Sri Lanka, lebt diese als Sumpfpflanze. Wendts Wasserkelch wird maximal 30 cm hoch. Die Blattform kann elliptisch, aber auch lanzettförmig sein, und die Farbe ist sehr unterschiedlich; die Palette reicht von Grüntönen bis Dunkelbraun. Es ist eine sehr empfehlenswerte Aquarienpflanze, denn sie vereinigt dekoratives Aussehen mit einem guten Wachstum. Selbst an schattigen Stellen im Aquarium fühlt sie sich wohl, und die Art paßt sich schnell an die unterschiedlichsten Wasserverhältnisse an. Ist sie einmal angewachsen, entwickelt sie schnell Ableger, und in kurzer Zeit können dichte Bestände entstehen. Die optimale Temperatur liegt zwischen 22 und 26 °C, doch kurzzeitig werden problemlos tiefere und höhere Werte vertragen.
Cryptocoryne xwillisii Reitz
Diese Art wurde viele Jahre unter dem Namen C. nevillii gepflegt, doch die richtige Pflanze, der dieser Name gebührt, wurde erst in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts eingeführt und ist für die Aquaristik nicht geeignet.
Im Aquarium bleibt C. xwillisii recht klein. Sie wird maximal 15 cm hoch, bleibt in der Regel wesentlich kleiner und eignet sich bei guter Eingewöhnung als Vordergrundpflanze. In ihrer Heimat, dem zentralen Sri Lanka, wird sie an Uferzonen von Flüssen gefunden, dort wächst sie emers wie submers.
Jürgen Schmidt
Bunte Blüten und farbenfrohe Flossen
Orchideen und andere tropische Pflanzen über Aquarien – die nützliche Verbindung schöner Hobbys
Die Efeutute
Zahlreiche Aquarianer versuchen das Algenwachstum im Aquarium mit algenfressenden Fischen, dem Einsatz von Garnelen oder mit der Hilfe schnellwachsenden Wasserpflanzen einzuschränken. Leider versagen diese Hausmittel gelegentlich. Als letzte Hoffnung greift der eine oder andere Aquarianer dann sogar zu chemischen Mitteln. Diese bringen allerdings nur vorübergehende Erfolge, denn die Ursache des Algenwachstum – meist zu hohe Nitratwerte – wurde nicht beseitigt! Nitrat ist – biologisch gesprochen – die Endstufe des aeroben, bakteriellen Stickstoffabbaus.
Nitrat: Es entsteht als Stickstoff-Sauerstoff-Verbindung aus dem Abbau von Schadstoffen im Aquarienwasser, wie von Fischausscheidungen und toten Organismen. Auch eine übermäßige Fütterung mit übrig bleibenden Futterresten kann zu hohen Nitratkonzentrationen im Wasser führen. Immer dann, wenn organische Abfälle im Aquarium auftauchen, entsteht im biologischen Abbauprozess der Schadstoffe als Endprodukt Nitrat.
In jedem Aquarium, das mit Fischen besetzt ist, wird auch Nitrat produziert und nur die Besatzdichte, die Anzahl der Pflanzen sowie die Qualität des verwendeten Leitungswassers und der biologischen Filterung entscheiden über den Nitratgehalt. Je weniger Fische im Aquarium gepflegt werden, desto mehr Pflanzen stehen dem gegenüber und können das Nitrat als Nahrung verzehren. Allerdings pflegt nur eine Minderheit reine Pflanzenaquarien, in denen Nitrat nur zum geringen Anteil zu finden ist.
Jeder „Normalaquarianer“ macht spätestens dann, wenn zunehmend Algen im Aquarium wachsen, mit der Nitratüberversorgung des Aquarienwassers Bekanntschaft. Wirklich bedrohlich und gefährlich wird eine zu hohe Nitratkonzentration dann, wenn es gleichzeitig zu einer Sauerstoffunterversorgung kommt und so das Nitrat von Mikroorganismen in das für unsere Fische giftige Nitrit umgewandelt wird. In unserem Leitungswasser ist eine Nitratkonzentration von 50 mg/l eine Höchstgrenze, die von der Trinkwasserverordnung vorgeschrieben ist und die nicht überschritten werden darf. Bei Werten darüber handelt es sich nicht mehr um Wasser mit Trinkwasserqualität. Meist wird diese hohe Konzentration in unserem Trinkwasser nicht erreicht. In Ausnahmefällen aber – und zwar besonders in landwirtschaftlichen Gegenden mit einer reichlichen Düngung der Felder – kann das dennoch geschehen. Sie sollten also vor dem Einsatz von Leitungswasser im Aquarium den Nitratgehalt prüfen. Jede Nitratkonzentration über 50 mg/l Wasser ist schädlich für Fische und Pflanzen!
Angesichts dieser Erkenntnisse stellt sich dabei die Frage, ob Nitrat im Aquarienwasser auch einen Nutzen hat? Nitrat und Phosphat sind die „Grundnährstoffe“ der Wasserpflanzen. Ohne diese Stoffe gibt es kein Pflanzenwachstum, keine Photosynthese und auch keinen gesunden Pflanzenbestand – ganz ohne Nitrat geht es also nicht. Wie aber können Sie eine konstante Nitratkonzentration im Wasser gewährleisten, ohne auf einen normalen Fischbesatz verzichten zu müssen? Selbst wenn Sie Pflegefehler vermeiden, indem Sie nur mäßig Fische einsetzen, diese auch nicht zu oft füttern und viele Pflanzen – gerade in der Einlaufphase des Aquariums – einsetzen, wird die Nitratkonzentration oft schwanken. Fische sowie eine Veränderung des Pflanzenbestands helfen oft nicht weiter.
Wird das Aquarienwasser vom Wasserwechsel als Gießwasser für Pflanzen, beispielsweise Orchideen, verwendet, dann ist noch Kalium in pflanzenverträglich geringen Dosen zuzusetzen, um alle wichtigen Pflanzennährstoffe zu verabreichen. Auf gewöhnliche Pflanzendünger kann dann verzeichnet werden.
Die Efeutute als Vährstoffzehrer: Diese Pflanze kann die Nitratwerte im Wasser zuverlässig regulieren, ist im besten Falle unproblematisch und mit wenig Aufwand verbunden sowie zugleich dekorativ. Es ist bekannt, dass jede Pflanze, ob nun Wasser- oder Land- und Sumpfpflanze, Nitrat als Dünger braucht und ohne diesen Stoff nicht wachsen kann. Werden also die Wasserpflanzen mit der angebotenen Nitratkonzentration nicht mehr fertig, können Sie sich von einer Landpflanze helfen lassen. Besonders geeignet dafür ist die tropische Epipremnum aureum (sop.), die Efeutute, auch als Scindapsus spp. bekannt. Sie zeichnet sich durch ihre Anspruchslosigkeit und ihre üppige Vermehrungslust aus. Die Fähigkeit, über die Wurzeln große Mengen an Nitrat aufzunehmen und zu speichern, erlaubt es der Efeutute, immens schnell und kräftig zu wachsen. Falls Sie keine Efeutute auftreiben können, dann lässt sich auch ein Philodendron, ein Fensterblatt, für diesen Zweck verwenden. Die Pflanzen dieser Gattung sind in ihren Nitrat zehrenden Eigenschaften der Efeutute ähnlich. Bei den Vertretern beider Gattungen handelt es sich um Aronstabgewächse, Araceae.
Zwar können Sie die Efeutute nicht zur Wasserpflanze machen, aber Sie können sie in einem offenen Eckchen der Aquarienabdeckung – oft sind für Kabel oder ähnliche technischen Notwendigkeiten Öffnungen vorgesehen oder in die Aquarienabdeckung Möglichkeiten vorgestanzt, die sich leicht öffnen lassen – mit den Wurzeln ins Aquarienwasser einbringen und schon ist Ihr lebender Nitratfilter fertig.
Vorsicht bei Stecklingen! Hier ist Vorsicht geboten, da frische Stecklinge zunächst Pflanzensäfte absondern, die im Aquarienwasser giftig wirken können. Also erst dann, wenn die Pflanze wächst, kann sie auch als Nitratverwerter eingesetzt werden. Sie besorgen sich also von einer Efeutute mehrere Stecklinge.
Schneiden Sie immer ein Stück aus der Efeutute von Blattknoten zu Blattknoten heraus, sodass immer an dem Zwischenstück von Knoten zu Knoten mindestens ein Blatt mit herausgenommen wird. Vom Blatt aus gesehen sollte immer noch 1 cm vom Stiel vorhanden sein, da sonst keine Wurzeln angesetzt werden. Diese Stecklinge stellen Sie dann in ein Glas mit Aquarienwasser, sodass nur der Stiel im Wasser steht. Bezüglich der Lichtansprüche müssen Sie sich hier keine Gedanken machen, nur grellem Sonnenlicht dürfen Sie die Stecklinge nicht aussetzen und natürlich auch nicht völliger Dunkelheit. Zweimal wöchentlich wechseln Sie das Wasser in dem Glas. Verwenden Sie am besten gleich von Anfang an Aquarienwasser, denn darin ist der nötige Dünger bereits enthalten. Verwenden Sie aber keine im Pflanzenhandel üblichen Blumendünger oder Düngestäbchen, da sich die Wirkstoffe darin in den Jungpflanzen anreichern, unter Umständen später dann ins Aquarium abgegeben werden und folglich das Wasser verunreinigen könnten. Schon nach einer Woche entwickeln sich kleine Ansätze von Wurzeln an den Stängeln der Efeutute und nach etwa fünf Wochen haben diese Wurzeln eine Länge von etwa 5 cm erreicht. Jetzt ist es Zeit, dass die Stecklinge ihre Arbeit aufnehmen. Sie entnehmen sie dem Glas und setzen sie in die Öffnungen der Aquarienabdeckungen – fertig.
Im Aquarium: Dabei gehen Sie so vor, dass Sie mindestens vier bis fünf Stecklinge mit einem Gummiband zusammenbinden und sie dann in die Öffnung, die sich an der Rückseite oder an der Seite des Aquariums befindet, einbringen. Achten Sie darauf, dass nur die Wurzeln und keinesfalls auch die Blätter ins Wasser tauchen. Untergetauchte Blätter sterben früher oder später ab und bilden Fäulnisstoffe im Aquarium. Jetzt kann das Pflanzenbund, das auch stärker – je nach Größe des Aquariums und der Nitratkonzentration – dimensioniert werden kann, bequem nach hinten herauswachsen und neben seiner wichtigen, Nitrat verzehrenden Funktion auch noch eine dekorative Wandbepflanzung bilden. Natürlich ist ein offenes Aquarium dafür optimal und manche Zoohändler bieten dafür sogar kleine Glasbehälter an, in denen sich die Efeututen bequem und völlig gefahrlos ins Aquarienwasser hängen lassen. Es ist aber auch für den mit einem geschlossenen Aquarium ausgestatteten Aquarianer möglich, sich dieser Wasserfilterung auf natürliche Art und Weise zu bedienen. Die Pflanzen nehmen sofort nach ihrem Einsetzen die Arbeit auf und sind in der Lage, die Nitratdosis auf 5 mg/l Wasser zu halten.
Der Einsatz einer Efeutute ist eine preiswerte Alternative zu chemischen Mitteln, die zu hohe Nitratkonzentrationen regulieren sollen – und sie sieht dabei auch noch hübsch aus. Den regelmäßigen Wasserwechsel kann sie dennoch nicht ersetzen.
Orchideen
Zwei schöne Hobbys miteinander verbinden? Das klappt besser als mancher denken mag! Voraussetzung ist allerdings, dass Sie sich von der ohnehin zu lichtschwachen Abdeckung Ihres Aquariums verabschieden …
Oben ohne ist die Devise! Lichtstarke LED-Hängeleuchten ersetzen die industrielle Aquarienabdeckung. Jetzt können die Aquarienpflanzen aus dem Wasser herauswachsen und ihre oft schönen Blüten zeigen.
Bei geschickte Anordnung bleibt aber zwischen Wasseroberfläche und Leuchte noch genügend Platz für unser zweites Hobby – die Orchideen. Dabei sind allerdings die speziellen Bedingungen und weitere Faktoren zu beachten.
Über dem Wasser: Hier finden viele Orchideen tropischer Herkunft, was sie brauchen – eine hohe Luftfeuchtigkeit, Wärme und intensives Licht. Aber Vorsicht – es muss sich wirklich um Tropenpflanzen handeln, denn viele Orchideen gemäßigter Breiten, aber auch von den Bergen der Tropen, vertragen die dauerhaft hohen Temperaturen nicht!
Welche Orchideen, aber auch Tillandsien oder Farne, sich für diesen Pflegestandort eignen, muss der Pflanzenfreund noch selbst ermitteln, denn diese Kulturform ist noch relativ neu. Zumindest wurde bisher kaum darüber berichtet, sodass es noch keine veröffentlichten Kulturerfahrungen gibt. Tipps und Hinweise finden sich aber in der Literatur für Tropen- und Feuchtterrarien sowie für Paludarien, das sind kombinierte Aquarien mit Terrarien. Paludarium oder Sumpfaquarium sind praktisch andere Begriffe für die bewährte Pflanzenvitrine.
Ein Nachteil darf aber nicht verschwiegen werden: Die zarten Blätter der Wasser- und Sumpfpflanzen, die ihre Blätter und Blüten über die Wasseroberfläche hinausschieben, locken Läuse und andere Parasiten geradezu an.
Parasiten: Besonders häufig finden sich hier die sogenannten Wollläuse, aber auch Schildläuse und Tripse sind gelegentlich vorhanden. Deshalb sind regelmäßige Kontrollen, am besten täglich beim Sprühen, nötig. Betrachten Sie auch die Blattrückseiten, die Blüten und sogar die Wurzeln! Es gibt viele Orte, wo sich Schädlinge verstecken können.
Hier ist guter Rat gesucht, denn die Fische im Wasser dürfen ja nicht geschädigt werden. Viele Mittel gegen die Parasiten scheiden deshalb aus, sie würden auch unsere Pfleglinge töten! Helfen kann das konsequente Abwaschen und Tauchen der Pflanzen. Die Fische fressen die an der Wasseroberfläche treibenden Insekten.
Wenn gar nichts anderes hilft, dann greifen Sie auf ein systemisches Spritzmittel zurück, das den Wirkstoff Lizetan enthält. Dieser ist für die Insekten tödlich, verschont aber in der Regel die Fische und möglicherweise auf dem Landteil lebende Frösche und kleine Geckos. Nun müssen Sie allerdings verhindern, dass die Tiere die vergifteten Parasiten fressen!
Doch lassen Sie sich von diesen Zeilen nicht entmutigen. Versuchen doch auch Sie einmal die ideale Kombination zweier schöner Hobbys!
Jürgen Schmidt