IGL Bayerwald

In Europa heimische Amphibien und Reptilien.

Amphibien

Geburtshelferkröte, Alytes obstetricans, Foto: Friedrich Müller
Rotbauchunke, Bombina bombina,Foto: Friedrich Müller
Gelbbauchunke, Bombina variegata
Erdkröte, Bufo bufo
Erdkröte, Bufo bufo
Wechselkröte, Bufotes viridis, juvenil
Kreuzkröte. Epidalea calamita (Syn. Bufo calamita)
Laubfrosch, Hyla arborea
Bergmolch, Ichthyosaura alpestris (Syn. Triturus alpestris)
Fadenmolch, Lissotriton helveticus
Teichmolch, Lissotriton vulgaris (Syn. Triturus vulgaris)
Teichmolch, Lissotriton vulgaris, Larve
Knoblauchkröte, Pelobates fuscus
Pelophylax kl. esculentus (Syn. Rana esculenta), Teichfrosch
Pelophylax kl. esculentus (Syn. Rana esculenta), Teichfrosch
Kleiner Wasserfrosch, Pelophylax lessonae (Syn. Rana lessonae), Foto: Friedrich Müller
Seefrosch, Pelophylax ridibundus (Syn. Rana ridibunda)
Moorfrosch, Rana arvalis
Springfrosch, Rana dalmatina, juvenil
Grasfrosch, Rana temporaria, juvenil
Grasfrosch, Rana temporaria
Alpensalamander, Salamandra atra
Feuersalamander, Salamandra salamandra
Kammmolch, Triturus cristatus
Marmormolch, Triturus marmoratus

Reptilien

Blindschleiche, Anguis fragilis
Europäisches Chamaeleon, Chamaeleo chamaeleon
Sumpfschildkröte, Emys orbicularis
Zauneidechse, Lacerta agilis, juvenil
Zauneidechse, Lacerta agilis
Die Italienische Barrenringelnatter, Natrix helvetica sicula, ist in Deutschland auf den äußersten Süden von Bayern beschränkt, wo sie eine wenige Kilometer breite Hybridzone mit der Ringelnatter, Natrix natrix, bildet. Foto: Michael Franzen

Ein Schlange überquert die Alpen

Das Auftreten der Italienischen Barrenringelnatter in Bayern hat ein Forschungsteam von den Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen in Dresden und der Zoologischen Staatssammlung München untersucht. Anhand von über 1000 Proben zeigen sie, dass die erst kürzlich in Deutschland entdeckte Schlange sich nach der Eiszeit nach Norden ausgebreitet haben. Dabei haben die Nattern die – eigentlich als natürliche Barriere bekannten – Alpen erfolgreich überquert. Aufgehalten wurden sie erst, als sie in Südbayern auf die verwandte Ringelnatter stießen.
Die Italienische Barrenringelnatter (Natrix helvetica sicula) war bis vor Kurzem ausschließlich aus Italien und von den Südalpen bekannt. „Ein Team um Frank Glaw und Michael Franzen von der Zoologischen Staatssammlung München hat 2019 aber für mehrere Landkreise in Südbayern den Nachweis für diese Schlange erbracht“, erzählt Marika Asztalos, Doktorandin am Museum für Tierkunde der Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen in Dresden und fährt fort: „Wir wollten nun wissen wie die Schlangen nach Bayern kamen, wie weit sie verbreitet sind und ob sie sich dort mit den anderen Ringelnattern vermischen.“
Basierend auf der genetischen Untersuchung von 1031 Proben untersuchte Asztalos mit Professor Uwe Fritz und weiteren Forschenden, darunter auch Frank Glaw und Michael Franzen von der Zoologischen Staatssammlung München, die Verbreitung der verschiedenen Ringelnatterformen und zeigte, dass die Italienische Barrenringelnatter im südlichsten Bayern auf die Flusstäler von Inn, Isar und Loisach begrenzt ist. Wo sich diese Flüsse aus den Alpentälern in die Ebene ergießen, endet das Verbreitungsgebiet der Barrenringelnatter ziemlich abrupt und wenige Kilometer weiter nördlich findet sich nur noch die heimische Ringelnatter (Natrix natrix). Die Alpen konnten demnach die Ausbreitung der Barrenringelnatter nicht aufhalten, die starke Präsenz der weiter nördlich lebenden Ringelnattern dagegen schon.
„Unsere Studie zeigt, dass sich die Italienische Barrenringelnatter in der Nach-Eiszeit über Alpenpässe nach Tirol und Bayern ausgebreitet hat“, erläutert Fritz und ergänzt: „In Westdeutschland kommt eine weitere Unterart der Barrenringelnatter im Rheingebiet vor, die eine andere Route genommen hatte. Sie ist aus Frankreich nach Mitteleuropa eingewandert, was schon länger bekannt ist.“
Das Team fand nun erstmals auch Spuren dieser westlichen Barrenringelnatter (Natrix helvetica helvetica) in Bayern, nämlich in der Bodenseeregion und in Unterfranken. Zwar handelt es sich in beiden Fällen nur um Mischlinge mit der heimischen Ringelnatter, eine intensivere Suche in diesen Regionen könnte aber durchaus noch zur Entdeckung weitgehend reiner Populationen führen.
Fritz & Co. konnten von den 208 Proben aus Bayern 90 Tiere der Italienischen Barrenringelnatter zuordnen – wobei die meisten Hybride zwischen den Einwanderern und der heimischen Ringelnatter waren. „Ähnliche Hybridisierungsvorgänge sind uns schon aus dem Rheingebiet bekannt, in Südbayern beschränken diese sich aber auf eine wenige Kilometer schmale Hybridzone, in der auch jeweils die Elternarten leben“, fasst Asztalos zusammen.
PM: Senckenberg Naturhistorische Sammlungen Dresden

Originalpublikation:
Marika Asztalos, Frank Glaw, Michael Franzen, Carolin Kindler & Uwe Fritz. 2021. Transalpine dispersal: Italian barred grass snakes in southernmost Bavaria—This far but no further! Journal of Zoological Systematics and Evolutionary Research. DOI: 10.1111/jzs.12471
https://doi.org/10.1111/jzs.12471

Ringelnatter, Natrix natrix
Würfelnatter, Natrix tesselata
Mauereidechse, Podarcis muralis brueggemannii, in Passau am Innufer angesiedelt.
Europäische Hornotter, Vipera ammodytes
Kreuzotter, Vipera berus
Aeskulapnatter, Zamenis longissimus (Syn. Elaphe longissima)
Wald-, Bergeidechse, Zootoca vivipara, Männchen
Wald-, Bergeidechse, Zootoca vivipara
Wald-, Bergeidechse, Zootoca vivipara, Weibchen

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